Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Speläologisches im Rofan, Tirol
" hiermit laden wir Euch herzlich ein zum Online-Vortrag am Donnerstag, 26.11.2020 ab 19:30 Uhr.
Einladung zu einem Web-Vortrag während der Corona-Zeit 2020 des VHM
Der Rofan ist der westliche Teil der Brandenberger Alpen. Er liegt nördlich des Inntals, östlich des Achensees, westlich der Brandenberger Ache und südlich von Steinbach am Rofan.
Als Harald Reiner 1986 das Rofangebirge "speleologisch neu entdeckte", fand er im Tiroler Höhlenkataster gerade 5 Objekte, die darin erwähnt worden waren: Hochunnützhöhle, Nixloch, Kluftspalte, Kluftspalte, Berglkopfhöhle. Nummer 1 und 5 seien "Karteileichen", 3 und 4 "einfachste Kluftspalten". Nur das "Nixloch" sei eine richtige Karsthöhle, von der es einen aus dem Jahre 1929 stammenden Plan von Czoernig gibt.
Spötl bezeichnet das Rofan-Gebirge als "eine geologisch hochinteressante Gebirgsgruppe, in der mehrere verkarstungsfähige Gesteine vorkommen, u.a. der helle, etwa 100 m mächtige Oberrhätkalk, der viele Wandfluchten aufbaut." An der Oberfläche sieht man viele Karstformen, Karren, Dolinen, Höhlen- und Schachteingänge. Die Ursache für viele Spalten sei die "Bergzerreissung".
Neben dem Zireiner See öffnet sich lt. einer Sage die "Hohle Seehöhle". Wer sich hineinwage, der käme zu einem unterirdischen See voller Schätze, die von einem Seefräulein bewacht würde. "Abseits davon liegt die "Grausenhöhle", ein unheimliches und äußerst verrufenes Felsgewölbe, in der jeder, der sich hineinwagt,mit Steinwürfen empfangen wird, schreibt Alpenburg in seinen "Mythen"." (zitiert nach Kunstscher).
Seit 2015 arbeiten nun Mitglieder verschiedener Höhlenvereine in einer Arbeitsgruppe zusammen und erforschen erfolgreich das gesamt Gebiet. Im Jahr zuvor hatten Peter Forster und Gerhard Schian eine kleine Horizontalhöhle dort entdeckt und damit eine Art Startschuß für die Wiederaufnahme der Forschungen geliefert. Stefan Miehlich und der leider 2021 verstorbene Georg Ronge waren die Organisatoren der diversen Forschungen.
2016 wurde der Eingang in die später "Pink-Paradiso-Höhle" genannte Höhle in 1995 m Seehöhe entdeckt. Erstmals wurde damit ein Höhlensytem angefahren, das auch eine bedeutsame Horizontalerstreckung aufweist. Gleich nebenan erkundete man die sog. "Riesenrutsch", sich auf 4 m Abstand an das andere System näherte. Nach einer Verbindung wird weiterhin gesucht. Damit wäre erstmals ein Großhöhlensystem im Rofan-Gebirge bekannt.
Wo liegt das nächste? Es wird weiter geforscht.
Blick von der Talstation
Juli 2021 |
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Blick auf den Achensee von der Bergstation aus | ||
> der Hochiss (2299 m) | ||
Kluft am Weg zur Hochisscharte | ||
Kleine Höhle am Weg | ||
Dohle am Höhleneingang | ||
Panoramabilder:
Literatur:
Kuntscher, H. | Tiroler Höhlen in Sage und Volksmeinung |
Kuntscher, H. | Schachthöhlen im Karwendel, Rofan und Wilden Kaiser, Höhlenkundl. Mitt. des LV f. Höhhlenkunde in Tirol, 54: 27-35 |
Miehlich, Stefan, Schuller, Andreas, Miehle, Martin, Ronge, Georg | Höhlenforschung im Rofangebirge (Tirol), Die Höhle / 69. Jg./ Heft 1-4/2018, S. 38-48 |
Reiner, Harald | Das Rofan-Gebirge speleologisch neu entdeckt, Der Schlaz 50-1986, S. 63ff. |
Reiner, Harald | Das Rofan-Gebirge speleologisch neu entdeckt Zweiter Teil, Der Schlaz 51-1987, S. 13ff. |
Reiner, Harald | Das Rofan-Gebirge speleologisch neu entdeckt Dritter Teil, Der Schlaz 52-1987, S. 54ff. |
Reiner, Harald | Das Rofan-.Gebirge speleologisch neu entdeckt Vierter Teil, Der Schlaz 53-1987, S. 52ff. |
Spötl, C. | Höhlen und Karst in Österreich, Linz, 2016, 477-488 |
Links:
https://www.almenrausch.at/touren/detail/praehistorische-inschriften-im-rofangebirge/
https://www.auf-den-berg.de/wandern/tirol/wanderung-hochiss-rofan/
https://www.erfurterhuette.at/
https://www.tirol.at/reisefuehrer/sport/wandern/wandertouren/a-tagestour-sonnwendjoch-zireiner-see
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