Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Einhornhöhle

Niederösterreich


Als "kleinräumige Höhle mit einigen Tropfsteinen und fossilen Knochen" wird die Einhornhöhle bei Dreistetten in Niederösterreich charakterisiert. 

Besuchen kann  man sie bei "Schönwetter vom Ostermontag bis Ende September an Sonn- und  Feiertagen von  9-17 Uhr". Das gilt schon lange. Die hier gezeigten Reproduktionen von 6x6 Photos wurden am Ostersonntag 1979 aufgenommen. Da war nämlich die Höhle noch geschlossen und wir konnten die Höhle nur von außen sehen.

 

   

Entdeckt wurde die Höhle (L 60 m, H 5 m) 1927 von Otto Langer sen., besser müßte man wohl sagen, wiederentdeckt. Denn in der Eingangshalle wurden später Funde aus der Bronze- und Hallstattzeit gemacht, auch Reste einer Feuerstelle, die am Boden eingesintert waren. Und "entdeckt" heißt, daß ein Mensch Kenntnis von dem unterirdischen Hohlraum bekommen hat. Tiere werden da ja nicht mitbedacht, aber die waren vorher schon reichlich drinnen. Man hat deren Reste in den Knochenbreccien reichlich entdeckt, hauptsächlich vom Höhlenbären.

1930 war die Höhle soweit erschlossen, daß mit dem Schauhöhlenbetrieb begonnen werden konnte. Während des Krieges war sie Zufluchtsstätte für die Menschen der Umgebung. Das hat den Menschen geholfen, hatte aber seinen Preis. Der Tropfsteinschmuck wurde kräftig geplündert.

Seit 1958 gibt es wieder einen Schauhöhlenbetrieb, der vom Sohn weitergeführt wird.

Normalerweise teilen wir die Zeit in drei Zonen ein. Schon oft haben Menschen festgestellt, daß diese Ordnung ziemlich durcheinander gerät, schaut man sich unsere tatsächlichen Leben an. Plötzlich taucht z.B. etwas aus der Vergangenheit auf und zeigt sich in seiner Gegenständlichkeit ganz massiv jetzt und zeigt, daß sie doch noch nicht "ganz" vergangen ist. 

Ein kleines Beispiel dafür sind die folgenden Schwarzweißphotos. 1954 war Kurt H. Fiala als 12jähriger erstmals in Begleitung eines "privaten Höhlenforschers" in der Höhle unterwegs gewesen und nahm mit seiner Kamera etliche Schwarzweißphotos auf. Sie waren über viele Jahre hinweg in einem Photoalbum aufbewahrt und 2020 tauchten sie plötzlich wieder auf. Ein paar davon seien hier wiedergegeben, Reproduktionen des Gesamtbestands sind an den Landesverein für Höhlenkunde in Niederösterreich weitergeleitet worden. Besonders wertvoll erscheinen mir die Bilder mit Menschen drauf, was uns zeigt, daß die Höhlen viel langsamer "altern" als wir Zweibeiner.

 


Einhorn:  > Anthrospeläoloigsiches Lexikon.htm

Sagenhaftes Fabeltier, das in vielen Traditionen und Kulturen auftaucht. Ein wissenschaftlichen Beweis für seine Existenz wollte der angesehene Gelehrte Leibnitz erbracht haben, als er Knochen aus einer Höhle im Harz untersuchte.

Haupteinsatzgebiet: Potenzstörungen von Männern / Stange - Stange


Literatur:

Fink, Max H., Hartmann, Wilhelm, redigiert von Die Höhlen Niederösterreichs Band 1 Südöstliches Niederösterreich und Randgebiete, Wien 1979, S. 156f.
Spötl, Christoph, Plan, Lukas, Christian, Erhard Höhlen und Karst in Österreich, Linz 2016
Waldner, Dr. Franz Die Einhornhöhle am Hirnflitzstein in der Hohen Wand bei Dreistetten, Mitt. Höhlen- und Karstforschung 1935, S. 70ff.

Links:

https://www.zitherwirt.at/

Speläologisches in Niederösterreich

 


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