Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Höhlen um Bad Goisern

Im Südwesthang des Raschbergs oberhalb von Bad Goisern liegt der Eingang in das altbekannte Schwarzenbachloch. in 990 m Seehöhe. Auf schmalen Straßen geht es hinauf nach Pichlern oberhabl von St. Agatha. Man kann sich der Höhle von 2 Richtungen nähern: von oben (ab dort ist der Fahrweg gesperrt und es gibt einen großer Parkplatz für die Wanderer, die zur Raschberghütte hinaufwollen) oder unten (den Parkplatz passiert man einfach). Der Höhleneingang wird z.B. auf MAP.ME angezeigt, was uns geholfen hat, die Höhle im August 2020 nach längerer Suche tatsächlich zu finden. Tatsächlich hatten wir den verkehrten Abzweiger von der Straße Ischl - Goisern - Pötschenpaß genommen und suchten im Gebiet unterhalb des Predigtstuhls längere Zeit herum.

Zwischen den beiden Parkplätzen verläuft meist der "Toleranzweg". Er erinnert an die religiösen und politischen Verrücktheiten der Vergangenheiten, die viele Jahre hindurch den Menschen das Leben sehr gemacht haben. Die Katholiken hatten ja viele hindurch die Macht und ließen sie den Protestanten fühlen. Einst friedlich zusammen gelebt habende Menschengruppen wurden auseinander gerissen und, weil das angeblich gut für Seelenheil und/oder gemeinschaftsfördernd sein soll, wenn man "gleichgläubig" nur zusammenlebt, gewaltsam getrennt. Beispiele von heute? Syrien, Palästina/Israel, Rohinga in Bangla Desh/Myanmar....

Die Höhle diente in der Zeit der Gegenreformation als geheimer Treffpunkt der Protestanten. Ein in der Höhle gefundenes Gebetbuch belegt das eindeutig. 

Weiters wurde die Höhle vor wenigen Jahren auch einmal versuchsweise als Höhlentherapiestation durch Dr. Bengesser verwendet, jedenfalls die große Eingangshalle. Davon ist heute nichts mehr zu bemerken.

Da die Höhle direkt am Wanderweg liegt, wird sie sicherlich öfters besucht. Die Gesamtlänge liegt bei 350 m, der Höhenunterschied 42 m. Die Höhle wird auf der ganzen Länge von einem Bachlauf durchflossen. An die Eingangshalle, die "Engleitnerhalle" heißt und in der sich meist ein See(lein) befindet, schließt sich ein ansteigender Höhlengang an, der in die "Scheutzhalle" mündet. Von hier aus kann man einen Siphon erreichen, der auf eine Länge von 37 m betaucht worden ist. Von der Scheutzhalle kann man nach Durchkriechen eines Blockversturzes das Höhlenende in der J.-Schenner-Halle erreichen.

	Am Hallstätter See Blick Richtung Predigtstuhl - Raschberg

Südlich von Lauffen im Trauntal liegt Anzenau. Von dort ist es nicht weit bis zum Höllenloch, ebenfalls eine Höhle, die schon immer den Menschen bekannt war.......

Literatur:

Fritsch, Erhard (1974): Die Entwicklung der Höhlenforschung in Oberösterreich, Mitteilungen Oberösterreich 65-1974, 13ff.

Spötl, Christoph, Plan, Lukas, Christian, Erhard(2016): Höhlen und Karst in Österreich, Linz 2016

Links:

https://www.bad-goisern.net/

https://www.hallstatt.net/ueber-hallstatt/aktiv-urlaub-im-salzkammergut/wanderzeit/gluecksplaetze/schwarzenbachloch-in-bad-goisern/

https://www.norbertleutner.at/geschichte-n/

https://www.norbertleutner.at/2018/01/04/das-höllenloch-bei-lauffen/

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