Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Hennerhöhle


Den Menschen aus der Umgebung war der Eingang zur Höhle sicherlich immer schon bekannt. Er liegt in der noch heute sehr romantischen Tauglschlucht im Trattberggebiet. Der Forschungsbeginn wird mit 1911 angegeben, die Gesamtganglänge beträgt heute man als 1000 m

Eigentlich ist ihr Eingang ja nicht schwer zu finden, denn er befindet am Ende einer Bachschlucht. Ein breites Felsmaul ist tut sich da auf und nur wenig muß man sich bücken, um ins Innere des Berges zu kommen. Ein tunnelartiger Gang nimmt einen auf und führt tiefer. So bequem bleibt es aber nicht. Der große Stollen hat schnell ein definitives Ende. Seitlich muß man sich durch eine Öffnung im Fels winden, dann kommt schon wieder ein bequem begehbarer Gang mit Schotter am Boden. Wer noch weiter will, für den nicht nun der bequeme Teil zu Ende. Es gilt sich hinzulegen, sich einzufädeln in den schmalen und niedrigen Steinschlauch, der von nun an das Hauptcharakteristikum ist. Man kriecht und windet sich, daß es grad so eine Lust ist, für den der es mag. Manchmal gehen Brust und Rücken gerade noch auf einmal durch, so eng wird es. Eine Spalte führt tiefer hinein in den Berg, mal macht sie auf, mal wieder zu. Man hört manchmal das Wasser ein Stockwerk tiefer, meist ist es unzugänglich. Nach vielleicht 100 Metern weitet sich die Höhle ein wenig. Ein Kletterabstieg verschafft wieder richtigen Felsboden unter den Füßen. Ein Bach schießt vorbei. Man folgt ihm in die Höhe, Wasserfall um Wasserfall ist nun zu überwinden, ein See zu umklettern, ein Klamm folgt, immer tiefer geht es in den Berg. Nur passieren darf hier nichts. Retten sollte sich hier keiner lassen. Das wäre ziemlich "mörderisch", sowohl für die Retter wie auch für den Geretteten.

Im Wirtshaus beim Sandwirt hörte ich so eine kleine Katastrophengeschichte darüber. Einer der Forscher, die einmal sehr tief in die Höhle vorgedrungen waren, wo es manchmal äußerst gefährlich ist, weil eine Siphonstrecke sehr schnell zumachen kann, und genau dies passiert war, und außerdem einer der Teilnehmer sich auch noch ernsthaft verletzt hatte, war gerade noch wieder heil herausgekommen. Sie seien "fertig" gewesen, als sie "damals" ihr Bier beim Sandwirt getrunken hätten. Das kann ich mir vorstellen.

Ein paar Bilder von unserer Tour vom 17. Februar 2001

Beim Hohen Steg am Parkplatz
Der Eingang
 
Die erste Bückstelle
Engstellen,
 
 
 
 
Engstellen, Engstellen, Schlufe

- rein und raus

Andere Kamera, andere Bilder Die oberen Fotos wurden mit einer Schnellschuß-Olympus gemacht,
die unteren beiden mit einer 6x6 Yashica 624G.

2009

 
 
 
   

 

Literatur:

Dittmer, Peter Befahrungs-Beschwimmungsbericht, ATLANTIS 2-1993, S. 16
Dittmer, Peter Schacht der fallenden Hornsteinplatten - oder Neues aus dem Hennerloch, ATLANTIS 1-1997, S. 36f
Kornherr, Manfred Hennerloch, Kat.Nr.: 1525/12, ATLANTIS 2-1993, S. 15f.
Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg, Gesamtredaktion Walter Klappacher Salzburger Höhlenbuch, Band 5, Salzburg 1992
Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg Salzburger Höhlenbuch, Band 6, Salzburg 1996
Rachelsperger, M. In der Hennerhöhle Kat. Nr. 1525/12, ATLANTIS 1/1986, S. 15f.

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