Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Eremitage von Longeborgne bei Sion, Wallis

Die noch heute benutzte Einsiedelei von Longeborgne liegt am rechten Ufer der Borgneschlucht, nicht weit von Sion am Rande des Rhônetales. Ein gut ausgebauter Weg führt dorthin, anfangs stark ansteigend durch die Weinberge, dann flacher, am Ende wieder ziemlich steil in die Höhe. 

Der Wallfahrtsort ist einer der wichtigsten im mittleren Wallis und der Schmerzhaften Mutter Gottes und dem heiligen Antonius von Padua gewidmet. Für beide Personen gibt es einen eigene Kapelle unter dem großen Felsdach, das als solches wegen der Überbauungen kaum mehr wahrnehmbar ist. Neben den Kirchen gibt es noch die Sakristei, die Wohnräume des Einsiedlers und einige Weingärten.

Etwas außerhalb der allgemein zugänglichen Anlage befindet sich unter einem Felsdach eine weitere Kapelle in der "grotte des poupons". 

Die Felsen um die Eremitage bestehen aus grob gebankten quarzitischen Sandsteinen in "subhorizontaler Lage" (Högl 55).

Das älteste schriftliche Zeugnis aus dem Jahre 1522 weist die Einsiedelei als Schutz- und Fluchtort aus. Die Leute am dem nahen Dorf überließen die Balmen dem Franziskaner Jean Bossié und seinen Kameraden. Zeitweise waren die Gebäude verlassen, heute werden sie von den Benediktinern betreut. 

Es ranken sich einige Geschichten und Sagen um diesen Ort. Es hieß z.B., daß die Frauen dort die Kinder (poupons) empfangen würden. Wenn man einen Jungen bekommen wollte, dann ging man dorthin, wenn es ein Mädchen werden sollte, dann solle man eher nach St. Jean unweit von Martigny pilgern.

Literatur:

Links:

http://www.longeborgne.ch/deutsch/einsiedelei-longeborgne-bramois-sitten-wallis

http://www.abbaye-saint-benoit.ch/longeborgne/

http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8220.php

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