Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Speläologisches in der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene zwischen Inn und Salzach


Die Höhlenburg Stein an der Traun, Bayern

Ostbayern südlich der Donau


Als im Jahre 1982 Klaus Vater einen Bericht über den Stand des Höhlenverzeichnisses Bayerische Alpen für die Münchner Höhlengeschichte verfaßte, da umfaßte der Bereich 1350 "Schwäbisch-Bayerische Hochebene zwischen Inn und Salzach" gerade zwei Objekte: die Höhlenburg Stein an der Traun und eine Höhle bei Schödling.

Das ist sicherlich nicht alles, was es gibt. Ein Blick auf die Karten bei map.me im Januar 2018 zeigt, daß da noch mehr Höhlenzeichen eingetragen sind, von denen wir bislang noch keine Ahnung hatten, daß es da etwas geben könnte. Und es gibt noch mehr Quellen, z.B. den Geotopkataster des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Am Nagelfluh-Aufschluß westlich von Mankham, direkt an der Straße gelegen, ist sofort die Höhlung am Fuße der Wand aus Mindel-Schotter sichtbar. Ist sie natürlich oder mindestens auch teilweise vom Menschen verursacht worden? 

 

   
     

Bei Gramsham gibt es auf maps.me auch ein Höhlenzeichen. Das haben wir im Januar 2018 auch versucht zu finden, aber das gelang uns damals nicht. Wir wollten von unten her, aber das stellte sich in dem steilen laubbedeckten Hanggelände als zu mühsam heraus. Im Juli 2018 versuchten wir es einmal von oben, ließen das Auto am Ortsrand von Gramsham stehen und folgten einem Feldweg bis zum Ende am Hangrand. Von dort ging es nach rechts über eine Wiese und dann sollte das irgendwo die Höhle sein. Sie ist gut verborgen und es dauerte einige Zeit und ich war schon am Aufgeben, bis ich tatsächlich, verborgen hinter viel Strauchwerk, dann doch den Eingang zur Höhle fand. Sie ist rund 10 m lang, im vorderen Teil aufrecht zu begehen. Hinter muß man schon auf alle Viere. Im Bodenschutt finden sich etliche Kronenkorken, was darauf hinweist, daß da ab und zu Leute herkommen. Das war auch belegt durch einen gelbfarbigen Regenumhang, der auf dem Boden ausgebreitet lag. Die Höhle ist so groß, daß man sie in den Kataster aufnehmen sollte.

Oberhalb von Oberschroffen liegt ein alter Steinbruch mit mehreren geologischen Orgeln. Die röhrenförmigen Gebilde im Deckenschottergestein können bis zu 10 m lang sein. Ihr Durchmesser kann bis zu einem halben Meter betragen, Teilweise sind sie mit Lehm gefüllt, teils ist dieser schon nach unten herausgefallen und bildet nun Kegel am Boden.

     
     

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Literatur:

Ebers, Edith Die mindel-riß-interglaziale Landoberfläche am Westrand des Salzachvorlandgletschers, 
Munninger, Ulrike, Forster, Peter Erdloch bei Niedling, Lkr. Traunstein, Oberbayern, Der Erdstall 42-2016, 118-120
Verein für Höhlenkunde in München e.V., Herausgeber Münchner Höhlengeschichte, München 1982

Links:

Höhlen in der Schwäbisch-Bayer. Hochebene

 


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