Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen zwischen Pfalzpaint und Gungolding, Altmühltal

Bei Pfalzpaint / In der Felsspalte


Altmühlabwärts von Eichstätt macht der Fluß einen weiten Bogen, eh er bei Isenbrunn dann wieder die Richtung ein wenig ändert und in weiten Mäandern Richtung Beilngreis fließt, Hier ist die Landschaft noch unzerstörter, weil danach erst der Main-Donau-Kanal endgültig den früheren Flußverlauf zerstört hat. In Isenbrunn entspringt eine Karstquelle, die früher von einer Mühle genutzt wurde. Heute ist dort ein gewöhnliches Wohnhaus. Ein Bächlein kommt grad herunter, fließt verrohrt unterhalb der Straße durch und ist dann in einem hübschen Teich zu sehen. Da steht dann auch der Maibaum, der nur alle 25 Jahre aufgestellt wird, eine Kuriosität. Von dort ist auch das Laurentiuskircherl zu sehen, um das es auch eine Sage gibt, in der die Quelle eine wichtige Rolle spielt.

Folgt man dem Wanderweg, der am nördlichen Talhang entlang geführt ist, kommt man an schönen Felspartien vorbei. Schaut man da ganz genau hin, dann findet sich so manche Halb-, Dreiviertel- und auch zwei ganze kleine Höhlen. Um eine kreist sogar eine Höhlensage, die von einem Bauern berichtet, der auf dem Heimweg, den er natürlich betrunken antrat, in eine Höhle am Rand des Pietentals geriet. "Etwas wand sich um seine Beine", heißt es und dieses "Etwas" stellt sich gleich als der Teufel heraus. Ein schwarzer Mann mit Hörnern sei da gewesen und eine mächtige Gabel habe er auch noch in der Hand gehalten. Nach einem Kampf verliert der Bauer und kommt "als Höllenbraten in die Unterwelt". Anderen sei es ähnlich ergangen und der Spuk hörte erst auf, als man im 16./17. Jahrhundert einen Bildsstock an der Stelle errichtete, wo der Weg in die Hölle gewesen sei. 

Der fränkische Höhlenkataster kennt zwei kleine Objekte in der Gegend, keines ist länger als 10 m, die Felskammer und die Felsspalte. Alle sind ausgesprochen eng und zum Kriechen. An einer Stelle kann man sogar stehen, was hier schon etwas Besonderes ist. Irgendwelche Schätze gibts auch nicht zu holen, eher kommt man schon etwas dreckig und verlehmt wieder heraus. Wer Angst vor Spinnen hat, der sollte auch draußen bleiben, denn denen kommt man bis auf wenige Zentimeter nahe.

 2017

In Isenbrunn

 
     
Halbhöhle in den Felsen
Felskammer-
höhle 
Spaltenhöhle

Literatur:

Kugler, Karl Die Altmülalp - das heißt das Altmülthal mit dem Flußgebietes innerhalb seines Berglandes, topographisch, historisch und landschaftlich dargestellt, Krüll'sche Buchhandlung, Ingolstadt 1868, Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe, Verlag Antiquariat J. Steutzger, Ostenstraße 2, Eichstätt 1983
Schrenk, Johann Altmühltal und Fränkisches Seenland, Michael-Müller-Verlag, 5. Auflage 2001

Links:

http://www.urlaub-im-altmuehltal.de/gemeinde-walting/index.htm

Landschaft und Höhlen im Mittleren Altmühltal


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