Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen im Riedenburger Schambachtal


16 km lang ist der Schambach, der bei Riedenburg in das Altmühltal mündet. Schambäche gibt es im Altmühltal gleich drei - den von Riedenburg, den bei Treuchtlingen und den bei Kipfenberg. Der Name "Schambach" soll von Schäumendem Bach" kommen, was vielleicht auf gelegentliche Hochwasserereignisse hinweist.

Seine Quelle liegt in Schamhaupten im Talgrund, der von einer großen Wiese eingenommen wird. Wenige Meter danach kommt weiteres glasklares Wasser aus einer weiteren Quelle hinzu. Folgt man dem südlichen Talhang, dann stößt man wenige Meter danach auf eine Felsbastion, in der einige abgemauerte Felsnischen sind und im oberen Bereich eine kurze Durchgangshöhle.

Die nächste Höhlengruppe liegt nördlich von Hexenagger bei der Neumühle. Man muß zu einigen Fischteichen gehen, die auf der linken Schambachseite angelegt worden sind. In der Felsgruppe daneben sind die Eingänge in die "Butterlöcher" nicht zu übersehen. Sie sind mit einer Taschenlampe leicht bis zum Ende besuchbar. Irgendjemand hat sich da mal einen Spaß erlaubt und mit viel blauer Farbe herumgewerkt. Was das für ein Sinn gehabt haben soll? Im Oktober 2016 waren wir einmal wieder dort, um zu sehen, wie die aktuellen Verhältnisse sind. Die blaue Farbe ist noch immer zu sehen. Im Internet gibt es inzwischen eine Webseite, die auch die Butterlöcher aufführt - als "Besonderen Kraftplatz". Vielleicht hilft ja schon, wenn man daran glaubt!

Auf der anderen Schambachseite haben wir im Oktober 2016 eine längere Wanderung entlang der Talflanke und in ein sich oben hin verzweigendes Seitental mit Namen Reichental unternommen. Alte Sagen sprechen davon, daß dort der Teufel gerne zum Vorschein gekommen sei und mit den Benutzern des Weges seine Spielchen getrieben hätte. Uns ist keiner begegnet, alles war sehr einsam. Ab und zu kamen wir an kleinen Karstobjekten und kleinen Höhlen vorbei. Das bedeutendste Objekt ist wohl die Bottenkirche direkt am Weg, eine etwa 10 m lange Durchgangshöhle, die einfach zu besuchen ist. Von ihr gibt es auch mehrere Sagen, die von vergrabenen Schätzen oder von dem "Habererkammerl" handeln. 

Bottenkirche

In Riedenburg schließlich ist auf der rechten Talseite eine reizvolle kleine Wanderung zum Kreuzfelsen und seiner Umgebung auf einem Weg möglich. Dabei kommt man auch zu einer Art Kalvarienberg mit den üblichen Votivtafeln. Ganz in der Nähe liegt in einer Felsgruppe die "Frauensteingrotte". Sie ist eine kleine Durchgangshöhle mit dementsprechend zwei Eingängen und einem kurzen Verbindungsstück dazwischen. Die Vermesser haben da immerhin eine Länge von "ca.18 m" zusammenbekommen, was wohl nur durch gründlichste Detailarbeit möglich war. Im Februar 2007 war noch was ziemlich Ungewöhnliches in der Höhle. Irgendwelche Leute müssen dort Karten gespielt haben, weil sie ein rundes Kunststofftablett mit einem kompletten Spiel dort zurückgelassen hatten.

Die tausendjährige Eiche bei Hexenagger

 

Literatur:

Hager, Rudolf Höhlensagen, Historische Sagen aus den Naturpark Altmühltal, Band 1, Eichstätt 1983
Schrenk, Johann Altmühltal, Michael-Müller-Verlag, Nürnberg 2006

Links:

http://www.altmuehltal.de/riedenburg/schambachtal.htm

http://cms.tv-keh.de/default.aspx?tabid=805

Landschaft und Höhlen im Altmühltal und Umgebung

Landschaft und Höhlen der Fränkischen Alb

 


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