Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Das Walberla und seine Höhlen, Fränkische Schweiz
Das Walberla ist der Name für die 513,9 m hohe Nordkuppe des Ehrenbürg genannten Zeugenbergs im Südwesten der Fränkischen Schweiz. Die Nordkuppe heißt Rodenstein und ist noch um einige Meter höher. Es wird vermutet, daß sich der Name von der heiligen Walburga ableitet. Im 17. Jahrhundert wurde dort eine Walburgis-Kapelle gebaut. Der Platz gilt schon viel länger als "heilig". Er war schon ein Kultplatz der Kelten, dann ein germanisches Heiligtum, dann gab es dort eine christlich geweihte Stätte.
Der Berg ist etwa 1,5 km lang und 300 m breit. Er erhebt sich bis zu 250 m über das auslaufende Wiesenttal. 2 Kilometer sind es von Kirchehrenbach aus, 1,4 km von Leutenbach, 1,6 km von Wiesenthau. Besonders auffallend sind die weißlichen Felsgebilde am oberen Rand aus Dolomitgestein. Sie sind die letzten Überreste von ehemaligen Schwammriffen. Drei Gebilde ragen besonders hervor: die "Steinerne Frau", die "Wiesenthauer Nadel" und die Zwillingsfelsen.
Es gibt auch einige Karsthöhlen, wobei sieben in den
Fränkischen Höhlenkataster aufgenommen wurden: die Ehrenbürghöhle oder auch
Schlangenloch (versperrt mit einem Gitter, 50 m lang), die Einsiedlerhöhle und
weitere kleinere Höhlen in der Geierswand.
Im Juni 2020 wurde in der Presse von einem Aufbruch der vergitterten Höhle
berichtet. Es sei nun schon zum zweiten Male passiert und der angebrachte
Batrecorder wurde dabei zerstört und in der Nähe der Höhle im Wald
wiedergefunden. Was macht die Leute bloß so aggressiv? Das verschlossene Gitter vielleicht?
Die "Natur" hatte ja auch keine vorgesehen. Die ganzjährigen
Schließungen ohne eine wenigstens gelegentliche Besuchsmöglichkeit? In
besonderen Fällen ist es ja sehr sinnvoll, ein solches anzubringen, aber das
darf nicht in einer Totalschließung münden oder zu exklusiven Privilegierung
von einigen auserlesenen "Eleven". Wer verschließt, sollte sehr gute
Gründe dafür haben, sonst erreicht er gelegentlich nur das Gegenteil von dem,
was er eigentlich im Sinn hatte. Es gibt ja schon einige sehr traurige Beispiele
für diese Sichtweise. https://www.nordbayern.de/region/forchheim/dreister-technik-diebstahl-in-walberla-hohle-was-dahinter-steckt-1.10152723?searched=true
Am ersten Wochenende im Mai jeden Jahres findet auf dem Gipfelplateau des Walberlas jeweils das Walberlafest statt. Ein Ereignis!
April 2014 am Fuß des Walberlas | ||
2019 im April | ||
Literatur:
Abels, Björn-Uwe | Die Ehrenbürg. Geologie - Archäologie - Volkskunde. Hrsg. vom Förderkreis Kaiserpfalz e.V. und vom Kulturamt des Landkreises Forschheim, 2009 |
Hermann, Christoph, Hermann, Helmut | Biergartenwanderungen Fränkische Schweiz, 2. Auflage, Bamberg 2013 |
Kaulich, Brigitte, Schmidt-Kaler, Hermann | Das Walberla - Ein Weißjura-Zeugenberg, Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 15, München 2004 |
Links:
untitled - 474r035.pdf Zwillingsfelsen am Walberla
untitled - 474r037.pdf Ehrenbürgfelsen am Walberla
http://www.schlaifhausen.com/index.php?top=walberla&content=Geologie_und_Geotope
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