Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Felsenkeller in Mittelfranken

Auf der topographischen Karte 1:25.000 des Landesvermessungsamtes sind südöstlich von Ansbach eine ganze Menge von Höhlenzeichen auf der Karte eingetragen. Handelt es sich dabei um Naturhöhlen? Wer sich ein wenig mit der Geologie des Gebiets auskennt, dem wird das ziemlich unwahrscheinlich vorkommen. Tatsächlich handelt es sich um Kelleranlagen, die entweder in den Sandstein gemeißelt worden sind oder aufgemauert wurden und dann mit Erde überdeckt wurden.

Die meisten dienten und dienen zum Teil heute noch ganz profanen Zwecken: nämlich der Lagerung und Aufbewahrung von Sachen, insbesondere von Lebensmitteln.

Einige sind richtig verschlossen mit einer Tür und einem Schloß, an anderen sind Holzbretter davorgelehnt, die sich leicht beiseite schieben lassen, andere stehen ganz offen.

Keller gibt es u.a. bei Gersbach, Speckheim, Wolframs-Eschenbach, Wöltendorf, Wattenbach, Weidenmühle, Waizendorf. usw..

Eine ganz besondere Anlagen ist der Eiskeller bei Triesdorf. Erst wenn man unmittelbar im Tiergartengebiet davor steht, fällt einem die Anlage und die Erklärungstafel dazu auf. Ansonsten gibt es keine Hinweise darauf in der Umgebung. Er wurde angelegt, damit die Fürsten auch im Sommer auf ihrem Speiseplan diesen vor der Erfindung des Kühlschranks höchst raren Stoff zu fanden. Die Eisplatten aus den nahen Weihern wurden im Winter zu dem in den Fels gearbeiteten unterirdischen Hohlraum gebracht und so solang als möglich dort aufbewahrt. An der Oberfläche ist eine kuppelförmige Übermauerung noch zu sehen, die zu einem gemauerten Zugang führt, der momentan mit einer massiven Türe mit Schloß versperrt ist.

		Gersbach
		Speckheim
		Wattenbach
		Weidenmühle
		Woltensdorf
		Wolframs-Eschenbach
		Triesdorf

Literatur:

Links:

• http://www.nordbayern.de/region/fuerth/rattatashohle-selbst-fur-gespenster-zu-gruselig-1.1173015 Rattatashöhle

• Landschaft und Höhlen in Franken