Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen in der Gorge du Gardon, F
3 Der Anfang der Schlucht bei Russan
Bei Russan kann man auf einer Straße, die
manchmal von den Hochwässern des Gard überflutet werden kann,
den Fluß. Dort befinden sich zuerst an der rechten Flußseite
erste Kalkfelsen. Etwa 200 m entfernt ist eine kleine
Abstellmöglichkeit für Autos. Folgt man den schräg gestellten
Felsplatten aufwärts, dann sieht man bald zwei mittlere
Höhlenöffnungen, die wohl früher mal abgemauert waren. Dies
sind die Eingänge in die "Grotte de la Baume Longue".
Ein bequem zu durchquerender 50 m langen Gang nimmt einen auf,
der bis zu einem etwa 10 m tiefen Schacht führt. An der Wand
sind heute (2010) massive Einbauten, die eine Schachtquerung am
Seil ermöglichen. 10 m vom Eingang zweigt nach rechts ein
weiterer Gang ab, der 40 m lang aufwärts führt. In diesem
Gangteil zweigt noch ein weiterer Höhlenteil ab.
Bedeutend waren vor allem die eiszeitlichen Tierknochenfunde, die
man im Schacht gemacht hat, Hyäne, Löwe, Bär.
Baume Longue bei Dions | ||
Die Straße führt weiter nach Dions, und von dort ist es nicht weit bis zur größten Karstsehenswürdigkeit der Gegend, der "Spelunque de Dions". Es ist eine riesige Doline mit einem oberen Umfang von 400 m. Der Durchmesser beträgt 150 m bei einer Tiefe von 70 m. Zieht man diesen Wert in Betrachtung, dann befindet man sich am untersten Punkt beinahe wieder auf dem Niveau des nicht weit davon entfernt fließenden Gardon. Am Grunde liegen die mächtigen Überreste der ehemaligen Höhlendecke, die von einer üppigen Vegetation überwucht sind. In einer der Wände öffnet sich eine große Höhlenöffnung, die 50 m Länge und 30 m Breite mißt und zu einem kurzen Tunnel führt.
Bei Russan kann man dem Ufer flußabwärts auf der linken Seite folgen. Der Wanderweg GR6 verläuft etwas oberhalb und führt an der Grotte de la Trone, oder "Aldène" vorbei Richtung Pont St. Nicolas. Das rechte Flußufer ist bald durch "Privatbesitz"-Schilder blockiert und das Bellen von Hunden macht den Aufenthalt auch nicht freundlicher.
Höhlen an der linken Uferseite
Aldene
Literatur:
Minvielle, Pierre | GUIDE de la FRANCE SOUTERAINE, Les Guides Noirs, Tchou, Éditeur, 1970 |
ohne Verfasserangabe | Atlas Speleologique des Gorges du Gardon, Band 1 und 2, 1981 |
Mazauric, F. | Le Gardon et son Canyon Inférieur, MÉM. SOC. SPEL. 1892, 2 |
Grebeude, Richard | Espeluca .. Nare pres de chez soi, Speleo flash n° 147, Juni 1985, S. 9ff. |
Eppel, Franz | Stationen der ältesten Kunst, Wien-München 1963 |
Fabre, Guilhem, Fiches, Jean-Luc, Paillet, Jean-Louis | L'Aqueduc de Nimes et le Pont du Gard, Deuxieme edition, CNRS Editions, 2000 |
Fabre, Guilhem, Pey, Jean | Le Gardon et ses gorges, Les Presses du Languedoc |
Links:
28. Mai 1980
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