Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Playa de Cuevas del Mar, Asturien, Spanien
Zwischen Llanes und Ribasedella entlang der Kantabrischen Küste muß man von der großen Verbindungsstraße A 8 bei Nueva in Richtung Norden abbiegen, um den Playa de Cuevas del Mar zu erreichen. Der Strand ist wirklich kein Geheimtip, sondern voll in das Tourismusprogramm der Region einbezogen.
Kurz vor dem Erreichen des Strandes führt die Straße durch eine Art Torbogen.
Es sieht so aus, als habe man da eine Naturhöhle benutzt und etwas erweitert.
Jedenfalls hängen kleine Tropfsteine von der Decke. Gleich daneben ist eine
kleine Höhle, die irgend jemand in jüngerer Zeit mal als Lebensraum gedient hat,
denn es liegt noch immer seine inzwischen verfaulte Matratze darin. Dem
höhlenkundlich interessierten Besuch ist sicherlich unterwegs schon aufgefallen,
daß sich in den kleinen Felswänden links und rechts der Straße weitere
Felsdächer und Eingänge zu Höhlen befinden. Kein Wunder, wir sind mitten im
Kalkgestein. In eine davon, die direkt neben der Straße lag, bin ich durch
Brennesselverhau hineingestiegen. Sie wird offenbar immer wieder geflutet, was
aus dem vielen Lehm am Boden mit Trockenrissen zu schließen ist und an den
deutlichen Flutmarken aus kleinen Pflanzenteilen, die an der Stalaktiten
zurückgelassen worden sind. Auch da fanden wir im Juni 2011 einen Matratze, die
nur noch aus dem Eisengerüst bestand. Die Höhle verzweigt sich ein wenig, hat
noch einen zweiten Eingang und führt in weitere, höher gelegene Räume.
Der Strand selber ist kies-sandig und an beiden Seiten von mit Höhlen
durchsetzten Felswänden begrenzt. Hält man sich links, so stößt man gleich auf
die Reste einer alten Höhlenwohnung. Hier hat sich mal ein des Mauerns und
Mörtelns kundiger Mensch wohl niedergelassen. Seine Spezialität bestand darin,
die Höhlenwände mit Kieselsteinen zu verkleiden, so daß es wie in vielen
Schloßparkgrotten aussieht. Mehrere Räume sind so gestaltet, eine Feuerstelle
spricht dafür, daß hier mal jemand gehaust hat. Es fehlen nur Strom, Gas,
Trinkwasser und ein Fernsehanschluß. Ruhe wird man allerdings, wegen der vielen
Besucher des Strandes, kaum gehabt haben.
Folgt man der Felswand weiter Richtung Meer, dann folgen noch mehrere kurze
Meereshöhlen, die leicht begehbar sind. In einer sah ich einem Mann zu, der von
den Wänden die Muscheln mit einem Werkzeug herunterholte und sie in einem Becher
sammelte. Wahrscheinlich ißt er die zuhause,
Auch die andere Strandseite ist spannend. Mehrere ausgewaschene Spalten führen geradeaus ins Gestein bis es richtig dunkel darin wird. Höhepunkt ist eine Felsmauer, in der große Naturbrücken klaffen, durch man je nach Gezeitenstand durchqueren kann.
Literatur:
Links:
http://www.spain.info/de/disfruta/en_el_mar/playas/asturias/cuevas_del_mar.html
http://www.youtube.com/watch?v=Jyx4V1iXL7A&feature=related
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