Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Eremitorien bei Sant-Pere-de-Burgal, Katalonien, Spanien


Wer aus dem Raum Barcelona kommt und auf den Nationalpark von Aigües Tortes zufährt, der kommt kurz vor der Abzweigung zur Skistation Espot durch den Ort Escaló. Dort ist der Ausgangspunkt zu einer für Kunstexperten recht empfehlenswerten Wanderung. Aber nicht nur für die. Auch wer sich für "Künstliche Höhlen" interessiert kommt hier sehr auf seine Kosten.

Wer langsam geht, der braucht rund eine halbe Stunde, um vom Parkplatz auf einem guten Wanderweg zu den Resten der Monestir de Sant Pere del Burgal zu kommen. Dieser Platz ist vor allem wegen seiner Malereien aus der Romanik bekannt. Umfangreiche Ausgrabungen und Restaurierungsarbeiten haben zur Klärung und Sicherung viel beitragen können. Zu den Fresken hat man zwar keinen direkten Zugang, aber durch eine Glaswand ist wenigstens ein Blick darauf möglich.

Ausführliche Informationstafeln erklären dem Besucher, was er da vor sich hat. Auf dem Weg zu den Klosteranlagen weist auch ein Schild nach rechts zu den "Eremitorien" unterhalb der Anlage.Ein Stück Felswand ist sichtbar und wenn man genau hinsieht, dann kann man auch die beiden aus dem Fels geschlagenen höhlenartigen Öffnungen darin sehen. Eine davon ist besser zugänglich. Man muß nur ein wenig ansteigen, dann kann man sich in der kleinen Felszelle aufhalten. Zu sehen ist drinnen wirklich nichts. Stehen kann man halt drinnen und hinausschauen. Grade für eine Person ist da Platz. Eine Summprobe ergab, daß es sich um einen sehr guten hohlen Klangstein auch handelt. Hier sollen sich einstmals Menschen als Einsiedler zurückgezogen haben, wollten ganz alleine für sich leben, möglichst ohne Kontakt mit draußen. Aber wovon haben die gelebt? Haben die jemals gearbeitet? Wo bekamen die das Wasser her? Mußten die auch mal heraus aus ihren Steinbehausungen und aufs "Klo"?

Die zweite Klause ist weiter oben, schon wesentlich mühsamer zugänglich. Man muß schon ein wenig kraxeln, um da reinzukommen. Die Schöpfer dieses Eremitoriums wollten schon besonders ungestört bleiben. Ob es noch mehr gibt hier? Ich habe keine anderen gesehen. Gibt es auch bei anderen Kirchen und Klöstern solche Wohnlöcher?

 
 
 
   

 

Literatur:

   

Links:

http://www.monestirs.cat/monst/pasob/ps08pere.htm

Landschaft und Höhlen in Katalonien


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