Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Höhle in Mariastein bei Basel


Auf das Jahr 1442 reicht die erste schriftliche Erwähnung dieser ca. 25 m langen Höhle im Rauracien-Korallenkalk in 490 m Höhe südlich von Basel zurück. In einer Urkunde des Basler Konzils ist von der wundersamen Rettung eines Kindes die Rede, das einen Sturz von der Felswand unbeschadet überlebt habe. In den Erzählungen darüber taucht dabei öfters eine "wunderschöne Frau" auf, die das Kind im Falle aufgefangen und so gerettet hätte. In einem christlich geprägten Landstrich wurde daraus dann die Mutter Gottes, die dort immer wieder Wunder wirke.

Abstürzt sollen an dieser Stelle schon mehr Leute sein, deren Namen und die Jahreszahl dieses Ereignisses man erstaunlicherweise noch heute genau angeben kann: "Junker Thüring Reich von Reichenstein (1541), der Maurer Jakob Däsig beim Ausbessern des Daches der Gnadenkapelle (1666) usw..

Der Ort entwickelte sich zum Pilgerort zu "Unserer Lieben Frau im Stein". Die Felsengrotte wurde in eine Kapelle umgewandelt, die 1470 dem Augustinerorden von Basel übergeben wurde. Später errichtete man darüber eine Einsiedelei, später wurde daraus ein richtiges Kloster.

 

 

Literatur:

Bitterli, Thomas Höhlen der Region Basel-Laufen, Speläologisches Inventar der Schweiz Band III, 1996
Bernasconi-Schwartz, Christine und Reno, Högl, Lukas, Perret, Danielle, Santschi, Catherine La grotte dans l'art suisse du XVII^au XX siècle, Ausstellungskatalog zur Exposition organisée dans la cadre du 12e congrès international de spéléologie 10 - 17 aout 1997, La Chaux-de-Fonds

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