Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

 Cueva Saturno, Provinz Matanzas / Kuba


 Der Lonely Planet Führer hat nur die Bezeichnung "ho-hum cave" für die übrig. Dabei ist die Cueva Saturno eine ideale Schauhöhle, wenn auch nicht im klassischen Sinne. Da geht keiner mit und erklärt einem, was man da in der Unterwelt vor sich hat, keiner gebraucht krampfhaft Wortschöpfungen, um die Formenwelt der Höhlen verständlicher zu machen (Krokodil, Madonna mit dem Kinde, Zwergenburg). Nein, man bekommt mit der Eintrittskarte einen Schnorchel, läßt die Alltagskleidung im Eingangsgebäude zurück und marschiert in Badehose bzw. Bikini lustig die vielen Stufen in den Cenote hinunter, wo ein großer Höhlensee zum Schwimmen und Tauchen einlädt. Über Stufen und Plattformen ist alles gut erschlossen und sicher erreichbar.

Kühnere Gemüter klettern wieder aus dem Wasser und springen von Tropfsteinen ins angenehm temperierte Wasser. Andere würden sich am liebsten in die hintersten Ecken verkrümmeln, um sich möglichst ungestört mit ihren Geliebten zu vereinigen´, vielleicht animiert von der Form der riesigen phallusförmigen Stalagmiten, die aus dem Wasser ragen. Andere setzen die Taucherbrille auf und blicken in die Tiefe des Cenote, der ansonsten mit richtigem Tauchgerät weiter erkundbar ist.

Hat man sich genug im Wasser vergnügt, dann kann man in der Bar und im Restaurant am Eingang eine schöne Zeit verbringen. Stichworte sind Bucanero, Mochito und so weiter. Für den Naturfreund hat man einen kleinen botanischen Garten angelegt, in dem die wichtigsten Pflanzenarten der Umgebung gezeigt werden können. Und für die Tänzer gibt es natürlich eine kleine, palmwedelüberdeckte Fläche, wo sie beschwingt sich austoben können.

Dieses Ambiente war ideal auch für uns auf der Bellamar-Expedition 2012. Des öfteren kamen wir hier vorbei, "watching to world go by", um mal was zu essen und immer was zu trinken. Die Leute, die dort einen Arbeitsplatz haben, sind sehr freundlich und aufgeschlossen, oft ja selber Höhlenforscher.

Wichtig ist die günstige Verkehrslage. Von der Straße Matanzas-Varadero geht es einen Kilometer in Richtung auf den Flughafen von Varadero, dann ist man schon da. Gut beschildert ist die Örtlichkeit auch, so daß man nicht lange herumsuchen muß. Weil hier etwas geboten ist in einer ansonsten landschaftlich wenig aufreizenden Umgebung ist heute eine beliebte Station für Jeeptouren, auf denen den gelangweilten Touristen aus Varadero auch einmal etwas geboten werden kann.

 

 
 

 



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