Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Phi Phi Islands und andere Inseln in der Umgebung, Provinz Krabi, Thailand
In der Tourismuswerbung hat es schon die Behauptung gegeben, daß die Phi-Phi-Inseln der schönste Teil von Thailand sei. Wie will man das denn messen? Aber herrlich ist es dort, von nur Natur aus. Da das aber nicht mehr unbekannt heute ist, teilt man das Erlebnis dort zu sein, mit Tausenden und Tausenden von anderen Touristen, womit ein großer Teil der Freude sich wieder verliert. Vielleicht sollte man besser zu ausgefallenen Zeiten und in unüblichen Jahreszeiten dorthin fahren, dann wäre der Eindruck gleich wieder ein ganz anderer.
Ko Phi Phi heißt die Inselgruppe (Ko ist das Thaiwort für Insel) in der Andamanensee vor der Westküste von Thailand. 40 km vor der Küste von Krabi liegen die zwei Hauptinseln: Ko Phi Phi Don und Ko Phi Phi Leh. Nördlich davon ist die "Bambusinsel" (Ko Mai Phai), die gerne von den Touristenbooten von Ao Nang her auch noch angefahren wird, und Ko Yung, die Moskitoinsel, welche nur von einigen Fischern bewohnt wird.
Verwaltungsmäßig gehören die Inseln zusammen mit einem Stück der Küste bei Krabi zum Hat Noppharat Thara Marine National Park. Der Schutz der Natur wurde nur auf Ko Phi Phi Leh richtig ernst genommen, Phi Phi Don wurde touristisch sehr stark erschlossen, es gibt jede Menge Hotels, Resorts, Restaurants, Bars, Tourenanbieter und Tauchschulen.
Der Tsunami 2004 erfaßte den Ort sehr stark, inzwischen sind dessen Spuren wieder weitestgehend getilgt. Hauptsächlich erinnern heute die Tsunamiwarntafeln daran und weisen den Weg auf Stellen, die man aufsuchen könnte, sollte sich so etwas je wiederholen.
Phi Phi Leh ist sehr oft unerreichbar. Senkrechte schwarze
Felsenmauern steigen direkt aus dem Meer auf, oft durchzogen von
scharfen Rillenkarren. An der Westküste liegt die Maya Bay. Dort
landen die meisten Touristenboote, lassen die Leute aussteigen
und etwas herumlaufen. Weit kommt man nicht. Man kann dem feinen
Sandstrand entlang laufen, der öfters felsüberdacht ist, von
der Erosion durch das Meer. An diesen Felsen hängen immer wieder
enorm große Stalaktiten. Landeinwärts geht es durch eine
schmale Schlucht hinüber zu einer anderen Stelle an Meer, wo ein
Ausblick auf eine ganz andere Seite der Insel möglich ist.
Bekannt wurde dieser Ort vor allem durch den Film "The
Beach".
Philah liegt an der östlichen Küste und ist nur mit Booten
zugänglich. Landemöglichkeiten gibts da nicht, denn die
Felsmauern fallen alle lotrecht ins klarblaue Wasser.
Die Touristenangebote lassen alle den Besuch der Viking Cave, Tham Phaya Naak, nicht aus. Im Lonely Planet Führer von 2005 heißt es noch, es würden 20 BAHT Eintritt verlangt. Heutzutage (März 2011) beschränkt man sich auf das Anfahren des Eingangs, man hat Zeit sich aus der Ferne den 75 m breiten und 10 m hohen Eingang anzuschauen, sie zu wundern über den Stangenverhau an den Wänden und Decken, und dann geht es schon wieder mit Karacho weiter. Hinter den Eingang schließt eine Halle mit einer Länge von 115 m und einer Raumbreite von 40 bis 80 m an. Die Höhe schwankt zwischen 10 und 16 m. Ein Deckenschlot reicht gar 60 m nach oben bei einem Durchmesser zwischen 20 und 25 m. Aus diesen Schloten fällt dauernd Kot von Fledermäusen und Seeschwalben herunter, die dort oben nisten. In Seitenteilen findet man hohe Sinterschalen und kommt zu mehreren Ausgängen nach draußen. In Nordteil der Haupthalle sind auf eine Länge von 20 m Wandmalereien anzutreffen in einer Höhe von 1,5 bis 2 m über dem Boden. Das Hauptmotiv sind Schiffe, vom Ruderboot bis zum Segelschiff.
Vom Boot aus ist in der Nähe der Swallow Cave noch eine Höhle auszumachen, die auch geräumig sein soll.
In Internet finden sich noch weitere Hinweise auf Höhlen: die Wang Long Cave und die Nuy Bay Caves.
Poda Island, auch Ko Poda Nai genannt, wird in einem Tourismusprospekt so angepriesen: "stunning jewel in the Andaman Sea with both lowland, pictureque bamboo plantation and majestic, rocky cliffs, bordered by long beautiful beach." Am schönsten ist diese Insel in der Frühe, bevor die ganzen Touristenboote Leute heranbringen bis der Strand voll ist, und abends, wenn die meisten wieder weg sind. Es gibt inzwischen auch schon Hütten, in denen man übernachten könnte. Zu tun ist dort nicht viel. Man braucht keine Stunde, um überall gewesen zu sein, wo es möglich ist. Der Strand ist Klasse, die Aussicht wunderbar, die Plantagen exotisch. Tiefer in die Insel einzudringen ist praktisch unmöglich. Die Natur schützt sich von selbst. Messerscharfes Kalkgestein, überwuchert von dornigem Gestrüpp, von einem Weg oder wenigstens einem Steiglein keine Spur. Da geht keiner rein. Eine ganz kleine Höhle hab ich gefunden, voller Müll.
Literatur:
Ellis, Martin | The Caves of Krabi, Thailand |
Kusch, Heinrich | Bekannte Höhlen in südthailändischen Provinzen - Höhlengebiete Südostasiens V, Die Höhle S. 6ff. |
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