Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Purkholahraun

Snaefellsjäkull, Island

Dieses Lavafeld liegt südlich des Snaefellsjäkull gleich neben der Straße Arnarstrapi - Dritvik. Nichts unterscheidet das Gebiet von anderen in der Nähe. Auf der anderen Straßenseite heißt es scheinbar Klifhraun. Genaue Informationen darüber zu bekommen, das ist sehr schwierig. Wenn man überhaupt etwas Geschriebenes findet, dann ist es meist in isländischer Sprache und wer spricht die schon außer den Isländern?

Wo es halt geht, da läßt man seinen Wagen stehen, und geht los. Es gibt mehrere Lavahöhlen, die die Namen Langipröngur, Strompahellir, Vatnshellir, Strompahellir und Purkhellir im Höhlenkataster tragen. Wenn man tatsächlich im Gelände auf eine Erdöffnung stößt, dann steht da nirgends, um was für ein Objekt es sich nun handelt. Nachschauen hilft, wobei einfach eigentlich nur wichtig ist, daß man sich da in einer Lavahöhle bewegt. So unterschiedlich sind sie nun alle nicht - und doch ist jede einzig - so wie ja eigentlich alles auf der Welt. Jeder Stein ist einzig, jeder Mensch, jedes Tier, jede Blume, nur spielt das halt bei den großzügigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Betrachtungen unserer Tage praktisch keine Rolle mehr, das Gesetz der großen Zahl.

Ich war im Sommen 2015 in zwei Höhlen, in der Langiprongur, der "Langen Höhle", die über einen Kilometer Gesamtganglänge hat. So weit gehen nur wenige hinein, weil sie ab einem bestimmten Punkt ziemlich anstrengend wird. Dann war ich noch in einem "Loch". Wie das heißt? Keine Ahnung, jedenfalls ließen sich schöne Photos drinnen machen. Bis ich fertig war, waren die anderen aus meiner Gruppe irgendwo im Gelände in einer anderen Höhle verschwunden. Ich habe danach gesucht, aber nichts gefunden. So spazierte ich durch herrliche Wollgraswiesen zurück zur Straße, wo der Bus stand. Ein paar andere, weniger eifrige Höhlenforscher waren auch schon, ein kühles Bier wurde geöffnet, es fehlte nichts mehr.

Literatur:

Links:

Snaefells

Landschaft und Höhlen auf Island