Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Der Erdstall beim Götzlhof, D
Der Götzlhof liegt in der Umgebung von Kötzting und weist einen Erdstall auf.
Während der 2004er Tagung des Arbeitskreises für Erdstallforschung fand wieder einmal ein Besuch statt.
Die Lagesituation und der Eingang |
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Die Eingangspartie des Erdstalls |
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Lichtspiele mit Hell und Dunkel | ||
Eine "Lichtnische" | ||
Architektonische Details: Trockenmauerwerk und Sitznischen |
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Der Plan |
Einen Erdstall anschaulich zu beschreiben, ist eine schwierige Sache. Wer nicht selber dort und drin gewesen ist, der wird vielleicht mehr verwirrt als daß er dadurch wirklich ein "klares" Bild von der Anlage gewinnt. Ich versuchs mal:
Kleiner Eingangsschacht, in den man auf einer Holzleiter
hinuntersteigt. Erst Engstelle, danach Raum, in dem das Stehen
noch nicht wieder möglich ist. Zwei Fortsetzungen. Links hinten
seitlich ein horizontales Schlupfloch. Dahinter gerader Gang mit
spitzbogenförmigen Durchmesser, der zu durchkrabbeln ist. Am
Ende wieder ein Schlupfloch, diesmal nach oben. Darüber liegt
ein weiterer kurzer Gang. Spaltet sich in drei kurze Seitenäste
auf. Über einen kommen Erdreich und Steine herein. Hier könnte
eine mögliche Fortsetzung sein. Einige "Lampennischen"
an den Wänden. Keine Fortsetzungen, man muß also alles wieder
zurückkriechen.
Von dem ersten größeren Innenraum im Erdstall führt auch noch
ein Loch nach oben. Es ist gut erreichbar, wenn man zwei
Biertrageln aufeinander stellt und mit dieser Steighilfe sich
noch oben zwängt. Eine weiteres Gangsystem tut sich hier auf.
Handelt es sich um eigentlich um eine selbstständige Anlage
hier, die eher zufällig nur über das Deckenloch mit dem anderen
Teil des Erdstalls verbunden ist, oder haben die beiden Teile von
Anfang zusammengehört? Diese Frage kann man durchaus stellen.
Ganz neben dem Zustiegsloch ist eine schöne Sitznische an der
Stirnseite des Gangs. Auf der anderen Seite ist Trockenmauerwerk
zu sehen, also kann man darauf schließen, daß sich dahinter der
"Bauhilfsschacht" befindet. Gleich daneben ist noch
eine Sitznische. Seitlich von diesem Gang geht eine horizontale
weitere Schlufröhre in einen parallelen Gang hinüber. Ein
architektonisch schön gewordene Wandseite hat eine schmalere
Öffnung, durch die man weiter kriechen kann. Immer wieder
seitliche Nischen. Dann endet alles etwas enttäuschend in einem
horizontalen niederen Gang ohne Fortsetzung, so daß auch hier
nur der selbe Weg, den man gekommen ist, als Rückweg bleibt.
Was soll bloß das Ganze? Die verschiedenen Niveaus, Gangrichtungen, Gangquerschnittsformen? Ein hohlraumgewordenes Rätsel.
Literatur:
Glatthaar, Regine | Der Erdstall im Götzelhof, Landkreis Cham, Der Erdstall Nr. 8 |
Links:
https://www.lochstein.de/erdstall.htm
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