Kleinwiesen - Erdstall

Erdstall Kleinwiesen

Nördlich von Passau liegt in der welligen Landschaft des Bayerischen Walds das Örtchen Kleinwiesen. Dort entdeckte man bei Kanalbauarbeiten ein Loch im Kanalgraben. Kurze Zeit darauf stößt man auf ein weiteres Gangstück. Auf Betreiben des Anliegers und des Heimatpflegers wird das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet und der Arbeitskreis für Erdstallforschung. 1998 findet eine Ortsbegehung, Erforschung und Vermessung statt. Er wird für das bedeutend gehalten, daß Maßnahmen zu dessen Erhaltung unternommen werden und zwei Schächte hinunter zu den Erdstallfragmenten gebaut werden. Die Kosten wurden von der Gemeinde übernommen.
Im Objekt A mündet der Betonschacht unmittelbar an den Erdstallgang. Nach links kommt sofort danach einer der klassischen runden Schlupfe, der sich aber nach unten zu nicht mehr viel weiter fortsetzt. Nach rechts führt ein 3 Meter langer Gang bis zu einer Stufe von 0,65 Meter. Hier fand der Kreisheimatpfleger bei der ersten Befahrung etwas Holzkohle. Dahinter knickt der Gang nach links und endet nach weiteren 3 Metern mit großen Steinen verlegt.
Objekt B ist durch einen weiten Betonschacht erreichbar. Unten verzweigt es sich sofort. Eine Stufenpassage führt ansteigend bis zu einer Trockenmauer. Die Stufen haben vollkommen unterschiedliche Höhen: 57 cm, 17 cm, 33 cm und 10 cm. Die Gangbreite ist 80 cm, die Höhe 1,20 m. Der Gang ist auch nicht gerade sondern knickt erst nach SO, dann knickt er nach NW ab. So eine Vielfalt an Details bei einer unterirdischen Anlage, die vielleicht nur "Fluchtzwecken" gedient hat? Wohl nicht! An der Ansatzstelle des Betonschachts führt auch ein enger Schlupf nach unten, der zu einem Nischengewölbe führt. Der horizontale Gang ist 2,60 m lang und endet mit einer schönen Nische.