Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Der Erdstall an der Ostmarkstraße bei Pilmersried, Oberpfalz
Über dem Erdstall, 2015
Erdställe findet man an vielen Orten in Mitteleuropa. Man hat schon welche in Hausbergen gefunden, in Kirchen, auf Friedhöfen, öfters in den Kellern alter Häuser. Aber es gibt halt auch welche, die liegen unter freiem Feld und man weiß nicht, ob das immer schon so gewesen ist, oder ob das halt nur der heutige Stand ist. Daß man so einen entdeckt, kommt manchmal dadurch, daß ein Bauer mit seinem Traktor einbricht, daß eine Kuh plötzlich tiefer in der Wiese steht, oder daß man beim Straßenbau unerwartet auf Hohlräume stößt.
Dies ist der Fall gewesen, als man beim Bau der Ostmarkstraße (B22) zwischen Rötz und Pilmersried auf einen Erdstall stieß. Noblerweise wurde nicht einfach gleich alles zerstört, sondern man hat mitteils einiger Baumaßnahmen noch versucht zu retten, was noch da war. Man hat einen Eingangsteil betoniert, eine Tür davor gemacht und rundherum ist Strauchwerk gewachsen. So sieht man im Sommer praktisch nichts mehr von der Anlage.
Viel ist nicht mehr zu sehen. Gleich links beim Eingang führte wohl früher ein Gang nach links. Von ihm ist nur noch ein betoniertes Deckengewölbestück übrig. Geradeaus muß man auf allen Vieren wenige Meter vorankriechen. Dann ist nur noch wenig Platz bis zur Decke, so daß nur noch ein Blick in die Endkammer möglich ist. Von irgend einem Inhalt gibt es nicht zu berichten, nur für einen gelblichen Pilz, eine Spinne und eine dicke Schnecke war der Erdstall im Mai 2015 Lebensraum.
Literatur:
Männer, Theo | Erdstall bei Thanstein, Landkreis Schwandorf, Der Erdstall Heft 5, S. 66ff. |
Reimer, Otto | Zum Erdstall bei Thannstein, Landkreis Schwandorf, Der Erdstall Heft 7, S. 62ff. |
Schwarzfischer, Karl | Kurzinventar der Erdställe in Bayern, Der Erdstall Heft 7-Roding 1981, S. 88ff. |
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