Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Heilung und Höhle

Lehm aus Höhlen als Heilmittel

Wenn es einem schlecht geht, dann hätte man gerne ein Mittel, das einem hilft. Wenn man selbst keines kennt, dann frägt man andere. Die Frage ist, ob die wirklich mehr wissen. Manchen wird nachgesagt, daß sie das tun und die sind dann im Heilgewerbe tätig.

Heute nennt sich das Medizin, wobei es da auch mehrere Arten gibt. Vom Fachmann/-frau, der viele Jahre an der Universität das Handwerk bzw. die Kunst erlernt hat bis zum Wald-und-Wiesen-Guru gibt es vieles. Evidenzbasierte Hochleistungsmedizin in Intensivstationen sind der Gegenpol zum Aufbrühen eines Kräutertees. Globuli und Skalpell, Gesichtsmasken und Höhlenlehm.....

Auch davon hat man sich schon Heilung versprochen. Aus den vielen kaum erreichbaren "Eingeweiden der Erde" herausgeholt, in eine attraktive Form gebracht

• Aus der Geishöhle bei Münzinghof auf der Fränkischen Alb holte man früher den Höhlenlehm, machte daraus Tabletten und verkaufte sie in Apotheken als Mittel gegen allerlei Krankheiten.

• Die Appelhöhle auf der Fränkischen Alb wurde 1933 an einen Amberger Drogeriebesitzer verkauft. Der glaubte daran, daß der Höhlenlehm als Umschlag heilsam bei Gicht, Rheuma und Atemwegserkrankungen sei. Als Werbemittel für den Verkauf ließ er Faltblätter drucken, auf denen für den "Appelhöhlen-Heil-Lehm" geworben wurde, wobei ihm fast wundersame Wirkungen zugeschrieben wurden. Sogar ein Sanatorium wollte er im nahen Steinbach bauen lassen. Der Hype blieb aus, das Ganze wurde zum Flop, Jahre später verkaufte er die Höhle wieder.
  
  

• Aus der Fangohöhle im Schauertal bei Streitberg wurde der Höhlenlehm geholt, der dann in den Fangokuren im Ort Verwendung fand.

Literatur:

Links:

Heilung und Höhle

Höhle-Religion-Psyche