Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Rousseau und die "Höhle"


grotte de la Cascade, Kanton Neuchatel, CH


"Ich kann .... nur im Gehen denken, sobald ich Halt mache, ist es mit dem Denken vorbei, und mein Kopf hält nur mit meinen Füßen Schritt." Rousseau, Bekanntnisse

""(Rousseau, Nouvelle Heloise) Manchmal, wenn ich gerade aus einem Abgrund herausklettere, erfreute eine liebliche Wiese meine Augen." zitiert nach Reichler, Entdeckung einer Landschaft 221


hoehlen/Ch/schwjura/motiers/môtiers.htm grotte de la Cascade, Schweiz


 

2 Höhlen gibt es, die im Leben von Jean-Jacques Rousseau eine Rolle gespielt haben, soweit ich weiß: die grotte de la Cascade bei Motiers im Schweizer Jura und die Einsiedelei/Grotte im Park von Ermenonville, 50 km nordöstlich von Paris......

in Vorbereitung....

1) grotte de la Cascade

Im "Lettre 88: À M. le maréchal de Luxembourg [Môtiers le 28 janvier 1763]" beschreibt Rousseau ausführlich über eine Befahrung der Höhle durch ihn. Keiner, der von der Höhle berichtet, kommt daran vorbei. 

J'ai vis-à-vis de mes fenêtres une superbe cascade, qui, du haut de la montagne, tombe par l'escarpement d'un rocher dans le vallon, avec un bruit qui se fait entrendre au loin surtout quand les eaux grandes. Cette cascade est très en vue: mais ce qui ne l'est pas de même est une grotte à côté de son bassin, de laquelle l'entrée est difficile, mais au'on trouve au-dedans assez espacée, éclairée par une fenêtre naturelle, cintrée en tiers-point, et décorée d'un ordre d'architecture qui n'est ni toscan, ni dorique, mais l'ordre de la nature, quit sait mettre des proportions et de l'harmonie dans ses ouvrages les moins réguliers. ...dieser Wasserfall ist sehr gut zu sehen, aber das ist nicht der Fall bei der Höhle, seitlich vom Wasserbecken. Der Zugang zur Höhle ist schwierig...

 

Beim Rousseaumuseum in Motiers

2023

Kunstwerk beim Rousseau-Museum

2. Ermenonville

 

 

 

 

 

3) Weiteres....

Rousseau entwickelt im "Emile" Gedanken darüber, "wo er am angenehmsten leben kann" (Treml 804). Den Sommer würde er am liebsten in Neapel verbringen, den Winter in Petersburg, "..bald in den kühlen Grotten von Tarent gelagert, den sanften Zephir atmend, bald atemlos und ermüdet von Ballvergnügungen in der Lichterfülle eines Eispalastes". Gibt es diese Grotten von Tarent noch? Was ist mit "Eispalast" gemeint, etwas Künstliches? Oder ist vielleicht da ein Anklang an eine "Eishöhle"? Den Fragen könnte nachgegangen werden.


Literatur:

Gebauer, Gunter Auf der Suche nach der verlorenen Natur - Der Gedanke der Wiederherstellung der körperlichen Natur, in. Großklaus, Götz, Oldemeyer, Ernst, Natur als Gegenwelt - Beiträge zur Kulturgeschichte der Natur, von Loeper Verlag, Karlsruhe, 1983, S. 101ff.
Reichler, Claude Entdeckung einer Landschaft, rotpunktverlag 2005
Treml, Alfred K. Zurück zur Natur? Rousseaus Naturbegriff im "Emile", UNIVERSITAS 7/1988, S. 799ff.

Links:

http://www.jeanjacquesrousseau.ch/indexb625.html?option=com_content&view=article&id=76&Itemid=98

https://höhlentouren-schweiz.ch/de/hoehlentour-cascade

https://www.hikr.org/dir/Grotte_de_Môtiers_54522/

http://classiques.uqac.ca/classiques/Rousseau_jj/lettres_1728_1778/lettres_tdm.html

 


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