Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen in den Loferer Steinbergen, Salzburg, A
Blick von der Winkelmoosalm über die Steinplatte Richtung Loferer Steinberge /
Schachteingang am Fuß des Reifhorns
Prax-Eishöhle Hinauf zur Großen Schneegrube
"Schroff" würden die steilen Gipfelpyramiden der Loferer Steinberge in den Nördlichen Kalkalpen, an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg, emporsteigen, so charakterisieren die Autoren des Salzburger Höhlenburgs diesen bedeutenden Gebirgsstock sehr trefflich.
Von dem auf 626 m Seehöhe gelegenen Lofer im Pinzgauer Saalachtal bis hinauf zum höchsten Gipfel, dem 2.511 m hohen Großen Ochsenhorn, sind es fast 1.900 m Höhenunterschied, eine gewaltige Distanz, die erst ergangen sein will. Nur an wenigen Stellen führen Wege hinauf, wobei der begangendste hinauf zur einzigen Unterstandshütte, dem Schmid-Zabierow-Haus am Rand der Großen Wehrgrube leitet, und ein weiterer von Maria Kirchenthal hinauf ins Kar der Großen Schneegrube und hinüber auf einem Bergsteig zum Schmid-Zabierow-Haus führt.
Als 1977 das zweite Salzburger Höhlenbuch herauskam, da waren gerade mal 28 Höhlenobjekte katastermäßig erfaßt, wobei das bedeutendste Objekt damals die Prax-Eishöhle mit 1.000 m Länge war. Das Bild hat sich inzwischen gewaltig verändert. 1996 erschien der 1. Ergänzungsband und da war bereits die Katasternummer 101 vergeben. 1982 hatte eine polnische Forschergruppe aus Krakau mit der Erforschung der Karmulden zwischen Ochsenhorn und Breithorn begonnen und setzte sie bis 1984 fort. Eine Forschergruppe aus Frankfurt machte dann weiter und erzielt Erfolg um Erfolg. Erwähnt sei auch der Verein für Höhlenkunde in München, der insbesondere in Gestalt von Willi Brunner und seiner Entdeckung und Erforschung der Ochsenmaulhöhle ein Riesenwurf gelungen ist.
Derzeit ist der Loferer Schacht die bedeutendste Höhle in diesem Gebirgsstock mit gut 10 km und einer Tiefe über - 800 m. Jährlich finden dorthin inzwischen internationale Expeditionen statt, die noch immer schöne neue Erfolge erbringen. Berichte darüber und sogar ein Video darüber gibt es im Internet auf den entsprechenden Webseiten der beteiligten Clubs.
Literatur:
Brunner, Cornelia und Willi | Die Ochsenmaulhöhle, in: Münchner Höhlengeschichte II, München 2004 |
Cords, Dagmar, Kube, Oliver | Loferer Schacht, Jahresbericht der Höhlenforschergruppe Rhein-Main 2003-2005, S. 217ff. |
Hartig, Jochen | Messung der Wetterführung im Loferer Schacht und im Kristallcanyon, Loferer Steinberge, Die Höhle 59. Jg. (2008), Heft 1-4, S. 3-12 |
Hartig, Jochen, Kube, Oliver | Loferer Steinberge, in: Spötl, C., Plan, L., E. Christian (Hrsg.), Höhlen und Karst in Österreich. - Linz 2016 (Oberösterreichisches Landesmuseum) 489-498 |
Kraus, Dieter, Roth, Jörg | Expeditionen 2001 und 2002 der DAV Höhlengruppe Frankfurt zum Loferer Schacht, Jahresbericht der Höhlenforschergruppe Rhein-Main 2001-2002, S. 93ff. |
Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg | Salzburger Höhlenbuch band 2, Salzburg 1977 |
Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg, Gesamtredaktion Walter Klappacher | Salzburger Höhlenbuch Band 6, Salzburg 1996 |
Mählmann, Rafael Ferreiro | Heinzquetsche, Reflektor 3-1986, S. 36ff. |
Stocker, A., Stockklauseer, N. | AV-Führer Loferer und Leoganger Steinberge, Bergverlag Rudolf Rother, München 1991 |
VHM München e.V. | Münchner Höhlengeschichte II, München 2004 |
Wolf, Andreas | Forschungen in der Karstgrube unter den Rothörnern in den Loferer Steinbergen, Der Schlaz 75-1995, S.- 41ff. |
Wolf, Andreas | Kurzbericht Loferer Steinberge 1323, in: Münchner Höhlengeschichte II, München 2004 |
Links:
Schmidt-Zabierow-Hütte - Loferer Steinberge - News / Aktuelle Termine
Schmuckkästchen in der Wehrgrube
Loferer- und Leoganger Steinberge » Tourenberichte und Fotos [hikr.org]
DAV Höhlengruppe Frankfurt/Main
Landschaft und Höhlen im Land Salzburg
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