Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Trou d'Haquin, B
"Sympa", so nennen belgische Höhlenforscher diese Höhle. Das heißt, die Höhle ist für deren Dafürhalten ganz einfach zu befahren. Ein Licht benötigt man dafür. Mehr, eigentlich, nicht. Nun, wir, das waren Otto Schedel, Willi Adelung und ich, haben den Lackmustest darauf gemacht. Ergebnis: Probiert es aus. Ich glaube, daß 99% den eigentlich nicht bestehen werden. Gleich wenige Meter hinter dem Eingang ist die Prüfstelle. Daß da schon zehntausend, wenn nicht schon viel mehr, drüber gegangen sind, das beweist der Fels. Blank gescheuert, poliert. 2 Meter geht es runter, vielleicht auch 3.
Davor ist heute auch schon ein Eisentor gesetzt. Einen Schlüssel braucht es dafür. Denn kriegt man..... Das Internet gibt darüber heute Auskunft. Wir hatten das Glück, daß wir einen jungen Höhlenforscher der SAGA dort trafen. Er machte das Tor für uns auf. Wir gingen gerade rein - und viel mehr war auch nicht mehr. Der Abstieg......
Ich probierte es. Ließ mich runter. Wie sollte ich da wieder raufkommen? Soviele hatten das vor mir geschafft. Warum ich nicht? Ich stand schließlich wieder auf festem Fels. Es ging weiter. Rechts, links, noch weiter links. Überall blank geschliffene Felsen. Menschengeschliffen heute. Überall traf ich auf Schächte. Überall war nur noch mittels Seil ein Weiterkommen. Die Kameraden waren oberhalb der Felsstufe geblieben. Ich wollte wieder zurück. Ich zwängt mich in den Felsspalt. Schob mich hoch. Hob das Bein. 15 cm unterhalb des entscheidenden Tritts im gespaltenen Fels blieb mein Fuß stehen, da kam ich nicht heran. Noch ein Versuch - 5 cm. Es reichte nicht. Ein Seil? Draußen lag eines mit Karabiner. Noch einmal probierte ich es. Strengte mich an. Schob mich hoch. Preßte in der Felsfalte. 1 cm fehlte. Das Seil kam. Wir suchten hier eine Befestigung, dann "dort". Ein paar Schlingen um die Hand. Hochziehen. Der Fuß auf der Felskante. Eine Muskelbewegung. Phuchhh. Kein Problem. Die normale Welt war wieder erreicht.
Eine Gruppe aus Holland drängte herein. Ein männlicher Höhlenführer und viele junge Mädchen, alle gedresst in gelbe Schlaze mit Helmen, an denen Flachtaschenlampen befestigt waren. Außerdem hatten alle Sitzgurte dran, die man braucht, wenn man den "Klassiker" in dieser Höhle machen will. Dazu muß man sich ca. 15m Abseilen, wozu die alle offenbar entschlossen waren. An unserer "Schlüsselstelle" war allerdings einiges los. Ein Seil hatte der Führer an einer fixen Eisenstange befestigt, die einfach einen sicheren Abstieg über die ansonsten "haarige" Stelle ermöglichte. Nackte Hände berührten da den Fels.
Am Parkplatz
Die Eingangstür im Lampenschein |
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Der erste 2-m-Abstieg Der erste kleine Wasserfall |
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Höhlengänge ohne Menschen Im Schein der Karbidlampe |
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Der erste Abstieg | ||
Ein holländische Mädchengruppe in der Höhle |
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Überbordende Mülleimer am Höhlenparkplatz | ||
Auf dem Weg zur Höhle - erkennbar an der Sauberkeit der Overalls |
Literatur:
Links:
http://users.skynet.be/sky75112/avalonnl/fiches/fich11.htm
http://www.lustin.be/village/atracttrou.php
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