Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Das Krügerloch bei Eglasmühle / Opf.
Das Krüger- oder Krutzerloch K 16 liegt ca. 500 m nördlich von Plankstetten im Sulztal auf der Südlichen Frankenalb. Der "Sulztal-Wanderweg" führt direkt daran vorbei. Eine Bemerkung auf der Webseit dazu lautet: "ein Blick in die Höhle lohnt sich". Auf einer anderen Webseite, die den "Benediktusweg" beschreibt, gibt es folgende Anmerkung: "Zu beachten sind auch die Warnschilder (Auf eigene Gefahr), da es bei schlechten Wetterbedingungen doch rutschig sein wird." In welcher Welt leben wir, daß wir inzwischen offenbar solche Hinweise schon nötig haben!
Hat man allerdings keine Taschenlampe dabei, dann sieht man nur einen Teil der Höhle. Sie entstand durch die Auswitterung der auf dem Eisensandstein (Dogger Beta) dort aufliegenden Grobrekzie und menschliche Einwirkung, die die natürlich gebildeten Hohlräume noch erweitert hat.
Schon am Ortsrand von Plankstetten zeigt einem das Straßenschild "Höhlenweg", wo man in Richtung Höhe laufen soll. Es geht immer in gleicher Höhe am Waldrand dahin, bis ein Trockental, das von Fribertshofen ins Sulztal zieht, gequert wird. Praktischerweise hat man einen Holzsteg gebaut, damit die trockene Querung eines Bächleins möglich ist. Auf der anderen Talseite geht es ein paar Meter bergan, dann zeigt ein Schild, daß es nun nach rechts auf einem Steiglein zum Höhleneingang geht. Der ist gerade einmal 1,2 m breit und 1,3 m hoch. Gebückt geht es hinein und schon steht man im Hauptraum der Höhle, 10 m lang, bis 5 m lang und bis zu 3,5 m hoch. Durch einen zweiten Eingang (2,2 m breit, 3 m hoch) könnte man wieder hinaus, aber da geht es mehrere Meter senkrecht hinunter. Gleich fällt der aus dem massiven Felsen gehauene Raum auf, innen viereckig, so hoch, daß man aufrecht darin stehen, ein Raum zum Leben.
Tatsächlich weiß man wenig über die frühere Nutzung der Höhle. Im Fränkischen Höhlenkataster findet sich nur der Hinweis auf einen Einsiedler, der dort einmal gehaust habe. Bei einer Grabung im Jahre 1890 durch einen Berchinger Apotheker wurden 15 Menschenschädel geborgen. An den Wänden sind viele Inschriften, meist nur Namen mit Jahreszahlen, aber auch Figuren, z.B. ein Gesicht. Die Höhle wurde 1967 von Leja und Raßkopf vermessen und von Kaulich 1991 etwas ergänzt. Von Herbert Wimmer gibt es eine qualitätvolle Querschnittskizze aus dem Jahre 2001.
Links vom Eingang führt ein schmaler Gang nach oben, erst unter einem Tagfenster hindurch und dann noch einige Meter in den Berg. Insgesamt ist er 14 m lang und wurde entlang zweier Klüfte in den Berg getrieben. Am Ende sind noch die Reste ehemaliger Versinterungen zu sehen.
Literatur:
Kaulich, Brigitte | Zur Geologie und Genese des Krüger- oder Krutzerloches bei Eglasmühle, Stadt Berching, Oberpfalz, in Der Erdstall 17, Roding 1991, S. 37-42 |
Plank, J. | Archäologisch-Topographischer Entwurf eineer Geschichte des Ehemaligen Bischof- und Fürstenthums Eichstädt, München 1859 |
Links:
http://www.kraftvolle-orte.de/uebersicht-der-kraftvollen-orte/hoehlen/kruegerloch-kruzerloch/
https://www.geocaching.com/geocache/GCXFXK_krugerloch
https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.96051.html
https://www.gps-tour.info/de/touren/detail.96051.html
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