Die Obernederhöhle im Ziegeltal

Folgt man der Straße Kelheim-Riedenburg, dann kommt bald nach dem Stadtausgang rechterhand ein Parkplatz. Dort mündet das Ziegeltal, dem man ca. 500 m aufwärts zu Fuß folgt, bis sich de Weg gabelt. Man nimmt den linken Weg und geht noch etwa 250 m weiter. Dann ist im linken Talhang ca. 20 m oberhalb eine auffallende Vertiefung im Fels zu sehen. Im Sommer ist ein kleiner Steig zu sehen, der hinaufführt. Den eigentlichen 3 auf 3 m messenden Eingang sieht man erst, wenn man unmittelbar davorsteht.

Eine 20 m lange und bis zu 9 m breite Halle schließt sich an. Seitlich kann noch in einige kleine Räume eingedrungen werden. Zu einem Deckenloch wollen auch immer wieder Leute hinauf, die dann Baumstämme als Kletterhilfsmittel zurücklassen.

Die Höhle trug früher den Namen "Marienhöhle". In den Jahren 1918 - 1923 führte der Justizinspektor und Heimatforscher Alexander Oberneder Ausgrabungen durch und benannte die Höhle nach sich selbst. 1956 entdeckte auch die offizielle Wissenschaft das unterirdische Objekt. Die Universität Erlangen führte weitere Grabungen durch und man fand 4 unterschiedliche Schichten. Besonders in der untersten machte man in Fachkreisen aufsehenserregende Funde. Das gab es nämlich archaische Faustkeile, die man dem Neandertaler zuordnete und äußerst feine und dünne Blattspitzen, die man damals als etwas ansah, was man dem noch als ziemlich "primitiv" geltenden Vormenschen zugetraut hatte. In der Schicht 3 fand man viele Tierreste von Höhlenbär, Ren, Rhinozeros, Löwe, Pferd, Wolf und Vielfraß.

800 m weiter in nördlicher Richtung im Ziegeltal gibt es eine weitere Höhle, das Jagerloch.