Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Riesenburg im Wiesenttal, Fränkische Schweiz
Die Riesenburg - die künstlerische Auseinandersetzung mit dieser Höhlenruine seit fast 300 Jahren
Eine der berühmtesten und besuchenswertesten Höhlenruinen der Fränkischen Schweiz liegt unterhalb von Doos im rechten Wiesenttalhang. Direkt an der Straße von Behringersmühle in Richtung Waischenfeld befindet sich rechts ein bezeichneeter Parkplatz. Auf einem bequemen Weg kann man von dort hinauf zur Riesenburg wandern. Man schreitet durch ein großes Portal von 9 auf 10 m Weite. Zwei Felsbögen wölben sich über dem Besucher, der so in einen großen Einbruchskessel kommt und in dessen Wänden sich dunkle Kammern öffnen. Eine davon führt ansteigend 18 m in den Berg.
Über einen der Bögen kann der Besucher, gesichert durch
Edelstahlgeländer, gehen und so zu einem prachtvollen Aussichtspunkt ins Tal
kommen. Nach links biegt der Frankenweg ab und führt durch ein weiteres
Felsentor von 4 m Breite und 3 m Höhe weiter auf die Hochfläche.
An einigen Stellen in der Höhle wächst der Grüne Streifenfarn, Asplenium
viride HUDS >> http://daten.bayernflora.de/de/info_pflanzen.php?taxnr=683.
Das große Karstobjekt, früher Gaiskirche genannt, war immer schon bekannt und
wurde besonders zu Beginn des 19. Jahrhunderts zum beliebten Ausflugsziel. 1828 kauften die Grafen von Schönborn die Höhlenruine, versahen
sie mit Wegen, und ließen sie als Schauhöhle führen. Rundherum wurden
Bäume gepflanzt. Das Absperren hat vielen nicht gefallen, auch schon damals.
August Kornfeger hat schon 1838 bei einem Besuch bemerkt, daß die Pallisaden,
die die Leute eigentlich draußen halten sollten, gegen das Naturrecht
verstoßen würden, daß nämlich die Erde für alle da sein sollte, nicht nur
für wenige, und daß einige Leute schon damals aktiv dagegen arbeiteten:
"Mich freut nur, daß die morschen Pallisaden an einem Seitengang
abgebrochen waren; an den Spuren sah man, daß vernünftige Leute den
Riesenburgzwingherrn verspotteten." (Schabdach 39)
1830 kam der bayerische König Ludwig I mit seiner Frau
anläßlich eines Aufenthalts auf Burg Rabenstein auch dort vorbei. Ein paar
Zeilen aus der königlichen Feder kann man noch heute, gemeißelt in den Felsen,
bei der Aussichtsplattform lesen. Besonders die Künstler kamen hierher und
schufen Werke, die in zeittypischer Weise den Ort zeigen.
Erst
seit 1945 ist die Höhlenruine wieder frei zugänglich.
Oktober 2019 | ||
Oberhalb der Riesenburg
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< Am "Wasserweg", der an die Leistungen der "Wasserträger" erinnert, die das Trinkwasser auf ihrem Rücken vom Fluß im Tal hinauf in die Siedlung zu schaffen hatten |
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"Königliche" Poesie "Unveränderlich"????? Royale Ignoranz |
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März 2021 |
Literatur:
Arndt, E.M. | Bruchstücke aus einer Reise von Bayreuth bis Wien im Sommer 1798, Leipzig 1801 |
Bauer, Karlheinz | Alte Höhlenansichten der Fränkischen Alb, Reihe F - Geschichte der Speläologie, Biographien - Heft 2, München 1967 |
Gümbel, C.W. | Geognostische Beschreibung des Königreichs Bayern, Vierte Abtheilung Geognostische Beschreibung der Fränkischen Alb (Frankenjura), Verlag von Theodor Fischer, Kassel 1891 |
Heller, Josef | Muggendorf und seine Umgebungen oder die Fränkische Schweiz, Nachdruck der 1. Auflage aus dem Jahre 1829, Palm & Enke, Erlangen 1979 |
Kaulich, Brigitte, Schaaf, Hermann | Kleiner Führer zu Höhlen um Muggendorf, Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V., Nürnberg 1980 |
Kornfeger, A. | Stuben- und Reisebilder eines phantastischen Mediziners, Bamberg 1838 |
Lang, Stephan | Höhlen in Franken - Ein Wanderführer in die Unterwelt der Fränkischen Schweiz, Verlag Hans Carl, Nürnberg 2000 |
ohne Verfasserangabe | Reisebriefe deutscher Romantiker, Rütten & Loeinign, Berlin 1979 |
Rosenmüller, Johann Christian | Die Merkwürdigkeiten der Gegend um Muggendorf, Berlin 1804 Im Internet verfügbar unter: BVB-Multimediaserver |
Schabdach, Hardy | Unterirdische Welten - Höhlen der Fränkischen und Hersbrucker Schweiz, Verlag Reinhold Lippert, Ebermannstadt 2000 |
Links:
https://www.fhkf.de/hoehlen/riesenburg/
https://www.fraenkische-schweiz.com/de/poi/detail/56b3745d975a7305e549fee6
https://www.fsv-muggendorf.de/wandern/pois/riesenburg/
https://www.pflanzen-deutschland.de/Asplenium_viride.html
https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-BAR-0000000000141588?lang=de
https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10378525?p=69&cq=Riesenburg&lang=de
Im Wiesenttal, Fränkische Schweiz
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