Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle


Das Osterloch in Hegendorf, Fränkische Alb


Der Eingang ins Osterloch liegt in 470 m Seehöhe am Ostfuß des Osterfelsens in Hegendorf. Den Eingang zu finden, ist denkbar einfach. Gleich neben dem Buswartehäuschen steht eine Informationstafel mit dem Plan von Spöcker aus dem Jahre 1930, Beschreibung und Verhaltensmaßregeln. Es geht auf einem ausgetretenden Pfad ein paar Meter bergauf und schon steht man im 5 m breiten und fast 2 m hohen Eingang. 

Es schließt sich ein Höhlengang von fast 50 m Länge an, der einer Hauptkluft in Ost-West-Richtung folgt. Mit kurzen Nebenabschnitten ergibt sich eine Gesamtganglänge von fast 70 m. Der Anfangsteil ist geräumig und noch um 1890 als Keller verwendet. Der Rest einer Mauer stammt vielleicht aus dieser Zeit. Dann verkleinert sich der Querschnitt und man muß kurz auf allen Vieren weiterkrabbeln. Dann wird es wieder etwas größer, dann wieder niedriger. Schließlich ist der Endraum, in dem man wieder bequem stehen kann. Nach links führt schließlich ein Gang in den Endraum. Nur noch wenige Tropfsteine haben "überlebt", die meisten sind längst mitgenommen worden. Die Schwärze der Wände stammt wohl auch von den Beleuchtungsmitteln, die man früher verwendet hat.

Die Archäologen haben in der Höhle einiges finden können: Scherben aus der La-Téne-Zeit, menschliche Skelettreste (inzwischen verschollen), mittelalterliche Scherben. In hintersten Bereich der Höhle hat Heller eine kleine Grabung vorgenommen und reiches paläontologisches Material geborgen: den gut erhaltenen Schädel eines Höhlenbären, Höhlenbärenknochen, die inzwischen auf ein Alter von 44546 +/- 2025 Jahre (BP) bestimmt werden konnten, und Reste von Höhlenhyänen. 

Schabdach hat die Höhle gründlichst auf ihren Inhalt untersucht und einen höchst lesenswerten Artikel darüber veröffentlicht. Er hat darin Vermikulationen (hieroglyphenartige Strukturen an den Höhlenwänden) ausgemacht, "Höhlengold" - kein echtes! - gefunden und vor allem den Bärenschliffen an den Wänden Beachtung geschenkt. Die Laugfacetten an den Wänden und die Laugkolke an der Höhlendecke scheint auf eine hypogene Höhlengenese hinzudeuten! 

2024 2011/2014

Bärenschliff
Schon wieder schutzwürdig?
Wertvolle Rohstoffbasis für künftige Zeiten?
Mischabfall - bitte nach Sorten trennen! Metalle, Glas, Holz....

Literatur:

Huber, Fritz Jahreshefte für Karst- und Höhlenkunde, 8. Jahresheft - 1967, Die Höhlen des Karstgebietes A Königstein, München 1967
Lang, Stefan HÖHLEN IN FRANKEN - Ein Wanderführer in die Unterwelt der Hersbrucker Schweiz und des Oberpfälzer Jura, Verlag Hans Carl , Nürnberg 2002
Schabdach, Hardy Das Osterloch (A2) in Hegendorf - ein speläologisches und paläontologisches Kleinod, Der Fränkische Höhlenspiegel 65-2023, S. 15

Links:

http://cave.kpkbkp.de/safety/01.html

https://touren-termine.adfc.de/radveranstaltung/48375-ubers-osterloch-zur-osterhohle

https://www.hirschbachtal.de/Wanderparadies/Hohlenrundweg/hohlenrundweg.html

Speläologisches im Hirschbach


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