Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Sulzberghöhlen
Hersbrucker Alb
Oft schon bin ich die schmale Straße entlang gefahren, die
Bärnhof mit der Straße Krottensee-Königstein verbindet. Sie hat den Charme
früherer Zeiten, sie ist eng, gewunden, auf und ab. Immer muß man gewärtig
sein, daß einer einem entgegenkommt und man, falls das der Fall ist, es
irgendwie hinbekommen muß, daß man aneinander vorbeikommt. "Modern"
ist da nicht, was ja für die meisten Zeitgenossen nur noch heißt, daß alles
möglichst mühelos und "sicher" sein muß.
Seitwärts gibt es sogar ein paar Löcher, nix für große
"Höhlenforscher". Die sind längst bis in die Alpen ausgewandert.
Alle Höhlen sind mehrfach schon bis in die letzte Ritze ausgekundschaftet,
ausgegraben, beschrieben, vermessen, photographiert? Durch einen Artikel im
Andenken an Ferdinand Leja im letzten HÖHLENSPIEGEL bin ich aufmerksam geworden
auf die Höhlen im Sulzberg und habe mich einmal dort herumgetrieben.
Auffallen tut der nicht. Die vielen bizarren Felstürme, die nahe der oberen Enden der welligen Landschaft in die Höhe ragen, sieht man ja heutzutage kaum bis gar nicht mehr. Der Wald wächst und wächst - immer höher. Ab und zu haut man die Stämme auch wieder ab und dann kommen darunter die Felsen wieder zum Vorschein. Wald sollte man ja all das Stammholz, das ja herumsteht, eigentlich nicht mehr nennen. Längst gibt es ja das Wort "Forst", das diese Holzplantagen, die unsere Vorväter in ihrer Fortschrittsgläubigkeit angepflanzt haben, kaum nennen. Alles sortiert, geordnet, überblickt - aber "Natur"? Es gehört jedenfalls zu diesem sehr kontingenten Begriff.
Die Sulzfelsenhöhlen sind im Kataster unter den Nummern A 202 a/d und A 124 a/e erfaßt. Das sind 4 und 5 Objekte. Insgesamt 9. Die sieht man, wenn man sich dorthin aufmacht. Da lugt einen etwas Schwarzes aus der Felswand an, dort oben auch, richtig erschöpfend, wenn man die alle sehen will. Erschöpfend auch, weil man gleich darauf wieder frustriert wird. Das Höhlenende wartet gleich kurz nach dem Eingang. Ein Hohlraum im Gestein, jedenfalls.
Eine ist eine kleine Ausnahme. 20 m lang...
Literatur:
Huber, Fritz | Jahreshefte für Karst- und Höhlenkunde, 8. Jahresheft - 1967, Die Höhlen des Karstgebietes A Königstein, 2. Band, München 1967 |
Leja, Ferdinand, Graf, Norbert, Preu, Dieter | Ein Münzschatzfund, sowie vorgeschichtliche Funde aus der Sulzfelsenhölen (A124c) bei Bärnhof, Opf., Der Fränkische Höhlenspiegel 63, November 2020, S. 25ff. |
Links:
Speläologisches in der Hersbrucker Alb
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