Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Der "Höhlenweg" und das Windloch im Mühlenberg

 


Ein "Höhlenweg". Was darf man sich da vorstellen? Wieviel bzw. wie wenig "Höhle" darf es sein, wenn man sich so nennt? 

Ich war neugierig, was ich da zu sehen bekommen würde, als ich im April 2025 mich auf die Suche gemacht habe. Ehrlich gesagt, habe ich abgekürzt. Als ich an den für mich wichtigsten Stellen gewesen war, war es vorbei mit dem weiteren Interesse.

Die Schwierigkeiten begannen bereits mit der Suche nach einem Anfang. Eine markante Ausschildung? Irgendwo ein großes Zeichen "Höhlenweg"? Das habe ich nicht gefunden, aber trotzdem bin ich streckenweise darauf herumgelaufen. 3 Schautafeln habe ich immerhin gesehen und den Eingang in die Höhle, weshalb überhaupt man auf die Idee gekommen ist, den "Höhlenweg" anzulegen. Und die Aggertalhöhle, die altbekannte, ist ja auch einbezogen. 

Am Bahnhof Ründeroth beginnt der ca. 8,4km langer Wanderweg zum Thema Höhlen. Den Großteil geht es auf Waldwegen dahin, auch auf "steilen, felsigen Pfaden", aber auch auf Teerstraßen. Als Wanderzeit sind 2,5 bis 3 Stunden angesetzt. Unterwegs trifft man auf 10 Informationstafeln und 2 Audiostationen. Besonders gewidmet hat man sich den Kindern, die unterhaltsam mit Hilfe der TV-Maus gesprochen werden und denen das Thema "Höhle und Höhlenforschung" nachgebracht werden soll. Wahrscheinlich hat man an Schulklassen und dazu passende Wandertage gedacht.

Auslöser für das Unternehmen, einen "Höhlenweg" anzulegen, war eine Jahrhundertentdeckung. Schon lange hatten Höhlenforscher vermutet, daß im Mühlenberg bei Ründeroth ein größeres Höhlensystem stecken könnte. Der Walbach verschwindet in Ponoren die meiste Zeit und kommt auf der anderen Bergseite schon nach 4 Stunden wieder zum Vorschein. Seit 1988 suchte man verstärkt nach Eingängen, fand aber nur kleine Hohlräume. Bei Straßenarbeiten stieg man 2009 auf kleine Spalten, aus denen im Winter warme Luft herauskam. Stefan Voigt und andere Mitglieder des Arbeitskreises Kluterthöhle e.V.untersuchten diese Stelle und am 23.3.2019 war es soweit. Am Grund der engen Eingangsspalte öffnete sich ein komplexes, zum Teil zweistöckiges Höhlensystem, das binnen kürzester Zeit auf mit 8 km Länge vemessen werden konnte. Herausragend sind die Gipsablagerungen, die ihresgleichen suchen,, und die Eisenblüten, die einzigartig in Europa sind. Einen kleinen Eindruck davon bekommt der Besucher des Höhlenwegs auf kleinen Fotos auf den Schautafeln.

Eine gab auch schon die Idee, dort ein Höhlenerlebniszentrum zu schaffen, aber im Moment hört man wenig davon

 

Literatur:

Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. (2019): Das Windloch im Mühlenberg - Eine Jahrhundertentdeckung wird erforscht, Ennepetal

Ebenau, C., Voigt, S. (2019): Große Neuentdeckung im Bergischen Land (NRW). - Mitt. Verb. dt. Höhlen- und Karstforscher 65 (1+2)

Lachmuth, Martina, Schian, Gerhard, Bartos, Johanna (2023): Windloch und Kluterthöhle - Im Bann der außergewöhnlichen Unterwelt, Der Schlaz 136-2023, S. 24ff.

Voigt, S., Dornseif, M., Ebenau, C. (2020): Das Windloch im Mühlenberg bei Engelskirchen-Ründeroth - Bericht zur ersten Forschungssaison 2019, Mitt. Verb. dt. Höhlen- und Karstforscher 66 (1+2): 3-9

Links:

https://www.vdhk.de/fileadmin/pdf/publikationen/mitteilungen/Mitteilungen-2020-1-2.pdf

https://www.engelskirchen.de/portal/seiten/windloch-am-muehlenberg-900000203-23501.html

https://denkmal.arctron.de/windloch/

https://www.youtube.com/watch?v=y0mN5taKRwg

https://akkh.de/windloch-am-muehlenberg-waechst-weiter/

https://www.ich-geh-wandern.de/bergische-streifzuege-hoehlenweg-ruenderoth

https://akkh.de/fotogalerie/album/windloch-1/windloch-im-muehlenberg

https://www.bergisches-wanderland.de/bergische-streifzuege/alle-streifzuege/14-hoehlenweg-engelskirchen-84-km

https://dam.destination.one/1433922/2555261f73ef821b23a69c33834dfc7aad453defd0338ae88c4a2d5ef7ee5644/flyer-h-hlenweg_2023.pdf

 


[ Index ] [ Englisch version ] [ Höhlen und Höhlengebiete ] [ Kunst ]
[ HöRePsy ] [ Höhlenschutz ] [ VHM ] [ Veranstaltungen ] [ Links ]