Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Landschaft und Höhlen am Rosenstein und der Umgebung,
Ostalb


Finsterloch


 

30. März 2003 
Schon oft bin ich am Rosenstein am Nordrand der Schwäbischen Alb gewesen. Noch ist es so zugegangen. Ein schöner sonniger Frühlingssonntag. Gleich sind alle losgelassen und wollen alle das selbe. Bewegung in frischer Luft in der freien Natur. Möglichst wenig anstrengend zugänglich. Kein Wunder, daß vielen heute da der Rosenstein einfällt.

Leicht ist er zu erreichen. Von Heubach führt schließlich ein geteertes Sträßlein herauf. Es gibt eine Menge Parkplätze, Beschilderung, geschotterte Wege, Blumenwiesen, Kletterer und Kletterverbote. Auch ein paar Höhlen gibt es. Da steht zum Beispiel "Finsterloch". Folgt man dem Wegweiser, dann kommt man tatsächlich hin. Es ist nicht schwer, den Eingang zu finden. Breite ausgelatschte Weg für hin durch den Wald, hin bis zum vergitterten Eingang. Ein Schild grinst einen an. Ab 1. Mai sei erst wieder geöffnet - wegen Fledermausschutz sei hier zu. Auch in den anderen Höhlen finden wir große Fledermausschutztafeln, gleich zwei inzwischen, große und kleine. Schon fast zuviel. Und sie informieren irgendwie falsch. Jedenfalls sind viele der vielen Leute, die in die Höhlen kommen, veranlaßt, zu glauben, daß es da gerade dort welche geben würde, was um diese Jahreszeit sicherlich nicht mehr stimmt. Und noch im Winterschlaf? Längst haben sich die Jahreszeiten verschoben, beginnt auch der Frühling bei uns immer früher, die Klimaveränderung. Da haben die Mäuslein wohl auch bei uns schon früher ausgeschlafen. Aber egal, die Schilder hängen nun mal so.

Die meisten Menschen kommen hierher wohl nur zum Wandern. Reizvolle Wanderwege führen auf dem Plateau durch lichten Wald, eine Burgruine gibts, zeitgemäß verändert am 30.März 2003 mit einem Riesentuch mit der Aufschrift "FRIEDEN". Eine wohl besuchte Waldschänke mit Tischen im Freien gibts (2003: Käsespatzen € 8.50, Radler € 2) auch. Besonders gern scheinen die Kletterer herzukommen, in Scharen. Alle paar Meter stehen schon wieder welche und ringen mit den Jurafelsen. Für die kleinen Höhlen am Wegrand interessierte sich kaum einer. Lediglich ein kleiner Junge mit LED-Lampe folgte uns in die Dreieingangshöhle, um sich da auch mal ein bißchen umzusehen. 


Landschaft


Von Osten gegen Sedelfelswände 

 
Oben ein lichter Wald  
Eine Brücke über einen tiefen Einschnitt  
Paradies der Kletterer  
Ausblick zum Scheuelberg  
Blick von Lautern auf die Ostseite des Rosensteins  

Baumhöhlen
Naturbrücke  

Höhleneingänge

 

Ausblicke aus den Eingängen

 
 

 

Das Innenleben 

  Gänge und Räume
Wandstrukturen
Bodenblicke
Blick zur Decke
Bewohner der Höhle: Zackeneulen / Spinnen (noch im Kokon)
   
Menschliche Produkte
"Hier wohnte der Mensch der Eiszeit"

- ein Höhlenwandinschrift in Sütelin

Höhlenschutztafeln überall

Höhlenschutzgitter

Archäologischer Fund

Die klassischen Höhlen:

Große Scheuer

 
 

Haus

Teufelsklinge

2 km südlich von Heubach, tief eingeschnitten in die Nordhänge der Schwäbischen Alb, ergießt sich an einigen Tagen im Jahr ein spektakulärer Wasserfall von 30 m Höhe. Das Wasser stammt aus einer kleinen Öffnung im Gestein, die den Namen "Teufelsklinge" bekommen hat. Wanderwege führen von allen Seiten dorthin. Normalerweise ist bereits einen Meter im Berg wieder Schluß. Das Wasser steht in einem Tümpel und kommt heute meist ein paar Meter davor aus dem Schotter. Nur bei Hochwasser schießt es dann aus dem Höhleneingang.

Höhlenforscher haben inzwischen mit mehreren Pumpversuchen gezeigt, daß sich dahinter inzwischen das längste Höhlensystem von Ostwürttemberg befindet. Mittels ausgeklügelster Pumpensysteme und gekonntem Höhlentauchen konnte schon 1,2 km weit vorgedrungen werden und man ist noch nicht am Ende. Die Höhle beginnt sich zu verzweigen und es nicht noch bedeutsame Entdeckungen zu erwarten.

http://www.youtube.com/watch?v=eC21_SCG0nI YOU-TUBE-Film Teufelsklinge bei Hochwasser


Literatur:

Albrecht, Rolf Höhlen, Felsen und Ruinen, Verlag E.+ S. Fleischmann, Esslingen 1980
Abele, Andre Höhlen auf dem Rosenstein, 1. Teil, hag 10/2 - 1983
Binder, Hans Höhlenführer Schwäbische Alb, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart und Aalen 1977
Gessert, Karsten Teufelsklingenbröller, Ostalb, Rückblick 2007, in: Mitteilungen des Verbandes der deutschen Höhlen- und Karstforscher, 1/2008, S. 4-6
Jantschke, Herbert Einige Höhlen der Ostalb, in: Schriftleitung Hans Binder, Karst und Höhle 1993 Karstlandschaft Schwäbische Ostalb, München 1993
Keller, Fr. Vom Rosenstein, Blätter des Schwäb. Albvereins 32. Jahrgang 1920, Nr 11/12, S. 13
Maier, Hans Die altsteinzeitliche Wohnhöhle "Kleine Scheuer" am Rosenstein, in: Mannus, Z.f.Deutsche Vorgeschichte, 28. Jg.., 1936, Leipzig, p. 235-252
Marwan, Peter Höhlen im Raum Heubach - 5. Teil Die Höhlen am Sandburren / Rosenstein, ABSEILER 7-1987
Nowak, Gerhard Höhlen im Raum Heubach - 1. Teil., ABSEILER 2- März 1985
Nowak, Gerhard Höhlen im Raum Heubach Teil 3, ABSEILER 4-1986
Schuster, Roger Höhlen im Raum Heubach, 6. Teil Die Bärenhaldenhöhlen am Rosenstein, ABSEILER 8:-1988
Schuster, Roger Höhlen im Raum Heubach Teil 4, Die Sedelfelsenhöhlen, ABSEILER 7-1987

Links:

Zentrum-Ostalb - Sehenswürdigkeiten-Finsteres Loch, Rosenstein-Heubach

https://www.urmu.de/de/Forschung-Archaeologie/Eiszeitkunst/Rosenstein-Kleine-Scheuer

http://www.kahlenstein.de/tkb/tkb_home.htm / ARGE Teufelsklingenbröller

Landschaft und Höhlen auf der Ostalb

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