Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

L'Oucane de Chabrières, Dep. Hautes-Alpes, F


In den Fokus der Höhlenforscher kam das kleine Karstgebiet hinter den Aiguilles de Chabrières im Departement Hautes-Alpes schon sehr früh. Edouard Martel, der sog. "Vater der französischen Speläologie", unternahm 1907 eine Expedition dorthin und veröffentlichte ein Buch über die Ergebnisse.

Was früher ein großes Unternehmen war, das einen langen und sehr anstrengenden Aufstieg erforderte, kann heute auch als Nachmittagsausflug gemacht werden. Vom riesigen Stausee mit dem Namen Lac de Serre-Poncon geht es auf einer Fahrstraße hinauf bis zum großen Parkplatz an der Talstation der Lifte von Reallon in 1550 m Höhe. Zweimal in der Woche, am Dienstag und am Donnerstag, laufen sie auch im Sommer. Mit ihrer Hilfe und um 7,50 Euro erleichtert für Hin- und Rückfahrt kann man in 2 Etappen hinauf bis zur Bergstation in über 2.100 m Höhe. Von dort führt ein schmaler Bergpfad weiter. In der Ferne ist in der Bergkette der Aiguilles de Chabrières eine Scharte auszumachen, zu der der Weg hinführt, aber scheint so steil zu sein, daß er kaum bezwingbar scheint. Kommt man näher, dann ändert sich das Bild. In steilen Zickzackkehren geht es doch, aber Vorsicht ist immer angebracht.
Jenseits der Scharte wird der Blick frei auf das Karstgebiet, das etwa 100 m unterhalb liegt. Der Weg führt parallel dazu oberhalb weiter bis er an einen Grat kommt, wo es nach oben zum Gipfel geht und oder, nun abwärts dem Grat folgend, weiter hinab zum Rand der Oucane. Der typische Formenschatz des Karstes ist vollständig vertreten: Karren, Felsgassen, Schlucklöcher, nur an Höhleneingängen mangelt es.

Bei der Tour de France
 

Literatur:

Martel, Edouard-Alfred L'Oucane de Chabrières hautes Alpes, Paris 1907

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