Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die grotte de PlaisirFontaine, Bonnevaux-le-Prieure, Doubs, F
Das Bächlein PlaisirFontaine fließt nach wenigen Kilometern in die Brême, die einen rechten Nebenfluß der Loue darstellt. Schaut man, wo denn das Wasser herkommt, dann kommt zu einer schönen Höhle mit einem mächtigen Eingang. 30 m breit ist er und 10 m hoch, ein Klassiker. In dem 1996 erschienenen Band 3 des Katasters der Höhlen des Departements heißt es noch, daß die ersten 50 m ohne Gefährdung begangen werden könnten. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es schon schriftliche Berichte über die Höhle, Courbet diente der Fluß als Malvorlage (keinerlei Eingehen auf die Höhle), in jeder Wanderkarte ist sie eingetragen, Hinweisschilder gibt es in der Gegend daraufhin - und wenn man dann dort ist, dann heißt es: Stop! Der Gemeinderat hat verfügt, daß niemand die Höhle mehr betreten dürfe aus Steinschlaggefahr heraus, die sowohl draußen wie auch in der Höhle gäbe.
Auch hier, wie leider auch an so vielen anderen Orten, bevormundet wieder einmal jemand die Menschen und gibt vor, was für ihn als gefährlich zu gelten habe und was nicht. Wenn es wirklich so wäre, dann müßte doch der Boden übersät sein von Steinen, die da doch dauernd herunterfallen sollten, oder? Man wird sie vergeblich suchen. Aus einem Einzelereignis, das sich tatsächlich einmal zugetragen haben mag, wird "logisch" geschlossen, daß einen Wiederholungsgefahr daraus ergäbe. Die Logik hat da gar nichts zu suchen. Sie stimmt in ihrem System, aber ist nicht geeignet in vielen Fällen die Geschehnisse auf dieser Erde zutreffend zu beschreiben und damit zutreffende Schlüsse zu ziehen. Genauso gut könnte man alle Straßen sperren, weil es dort schon Unfälle gegeben hat. Die wiederholen sich täglich. Eine gewisse Grundgefährdetheit gehört zu unserer Welt und mit ihr gilt es zu leben.
Im Eingangsbereich sind drei Bereiche zu unterscheiden: die galerie fossile setzt sich aus der Eingangshalle 130 m weit als breiter Tunnel fort, den man aufrecht bis leicht gebückt erkunden kann. Man kommt an einigen Sinterformen und Wasserbecken vorbei, wo wieder ein bequemer Aufenthalt möglich ist. Nach hinten zu schließt sich der Gang in einem Siphon. Dem Bachlauf folgend kommt man in eines wasserdurchflossenen Gangsystem, das aber bald endet. Ebenfalls vom Bachlauf aus ist, nach rechts abzweigend, die galerie des siphons erreichbar. Drei Siphone sind hintereinander zu bewältigen, ehe man in die salle Fournier käme, einen Raum von 40 x 10 m, und die weitere Fortsetzung der Höhle. Insgesamt sind heute 1.100 m erfaßt.
Das Wasser der Höhle wird von einer Fischzucht genutzt, die es in große Becken leitet, in denen die fetten Fische sich tummeln.
Literatur:
GIPEK | Inventaire Spéléologique du Doubs, Tome 3, Miserey Salines, 1996, S. 301f. |
Links:
La grotte de
Plaisir-Fontaine
Bonnevaux-le-Prieuré - Tourisme, Vacances & Week-end
Landschaft und Höhlen im Departement Doubs
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