Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Landschaft und Höhlen der Ile-de-France, F
60 km südlich von Paris, zwischen der Brie und dem Gâtinais liegt eines der größten verbliebenen Waldgebiete Europas. Seit dem 17. Jahrhundert wird er als "Wald von Fontainbleau" bezeichnet. Es umfaßt zwei staatliche Wälder, Trois Pignons und Fontainebleau. Sie liegen in den Departements Essone und Seine-et-Marne.
Die Umgebung des Waldes von Fontainebleau ist
ziemlich einfach gebaut. Oben ist es flach, unten ist es flach,
und dazwischen liegt es schräges Teilstück, das sehr spannend
ist. Dort gibt es auch jede Menge Höhlen, allerdings nur sehr
kleine. Man muß schon ein Liebhaber es solch ausgefallenen
Höhlentyps sein, daß man da mal gerne hinfährt.
Im November 1994 unternahmen drei Gröbenzeller
einmal eine Fahrt dorthin, Michael und Carmina Läntzsch und ich.
Für die beiden war es bereits die zweite Fahrt, so daß vieles
schon viel leichter auffindbar war.
< Grand Montagne, Noisy-sur-Ecole,
Seine-et-Marne Essonnetal bei Maisse > |
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< Larchant / Seine-et-Marne Dame Joanne > |
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< Bei Milly-la-Foret Bei Larchant > |
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Cocquibus, Millet-la-Foret, Essonne > | ||
< Larchant > | ||
< Bei Dame Joanne / Seine-et-Marne > |
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< Dame Joanne Cocquibus > |
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< Cocquibus Abri bei Maisse > |
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< Cocquibus Kopfhöhle bei Larchant > |
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Mont Sablot, Noisy Cocquibus, Millet-la-Foret, Essone > |
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< Dame Jouanne / Seine-et-Marne Cocquibus > |
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< Cocquibus Mont Sablot, Noisy, Essonne > |
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Michael Läntzsch in einer der kleinen Sandsteinhöhlen | ||
< Mont Sablot Dame Joanne > |
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Ritzzeichen |
Sehr gut für die Öffentlichkeit ist das Massiv des Trois Pignons in der Nähe von Noisy-sur-Ecole erschlossen. An mehreren Stellen sind Wanderparkplätze eingerichtet, von wo aus man in kurzen Spaziergängen zu einer schier unglaublichen Felslandschaft gelangen kann. Viele der Besucher tragen zusammengeklappte Schaumstoffmatten unter dem Arm. Daran kann man die echten Kletterer erkennen, die sie vor den kleinen Felsen niederlegen, damit sie im Falle eines Sturzes von den kleinen Felswänden keine unsanften Bodenlandungen erleben.
In vielen dieser Felsüberreste eines früheren Meeres sind auch kleine Höhlen. In ganz wenigen davon finden sich auch hier die rätselhaften Felsritzungen.
Eine moderne Nutzung dieser Höhlen stellt der Aufenthalt von Frauen dar, die zu Selbstfindungszwecken dorthin kommen. Es gibt einige Anbieter, die offenbar auch ein Publikum dafür finden. Vor Jahren war es das ARINNA-Institut in München, heute sind es andere Namen. Und man kann Gaiarama-Essenzen kaufen, herstellt mit Materie aus den Höhlen, dann braucht man vielleicht gar nicht mehr selber hinfahren. Wenn es hilft!
In dem Romanklassiker von Gustave Flaubert "L'education
sentimentale" spielt eine kurze Szene im Wald von Fontainebleau und in ihr
ist sogar zweimal Höhlen beschrieben:
- "Hochwald von Franchard"..Der Pfad verläuft im Zickzack zwischen
gedrungenen Kiefern, unter Felsen mit kantigem Profil; dieser ganz Teil des
Waldes hat etwas Gedämpftes, ein wenig Unberührtes und Andächtiges. Man denkt
an die Einsiedler, Gefährten der großen Hirsche mit feurigem Kreuz zwischen
den Stangen ihres Geweihs, die mit väterlichem Lächeln die vor ihren Höhlen
knieenden guten Könige Frankreichs empfingen. Harzgeruch erfüllte die warme
Luft, Wurzeln dicht überm Boden liefen kreuz und quer wie Adern. Rosanette
stolperte, war verzweifelt, hätte am liebsten geweint... (439)
- "Sie trank eine Flasche Limonade, kaufte sich einen Stock aus Stechpalme,
und ohne einen Blick für die Landschaft, die man von der Hochfläche
überschaut, betrat sie die Räuberhöhle, hinter einem fackeltragenden Knirps.
Der Wagen erwartete sie in Le Bas-Bréau.." (439).
Wer waren diese "guten Könige Frankreichs"?
http://www.fontainebleau-photo.fr/2012/04/sentier-denecourt-n10-le-rocher-davon.html
https://www.fontainebleau-tourisme.com/de/fiche/4971197/promenade-des-gorges-de-franchard/
https://www.alouit-multimedia.com/arbonne-la-foret/antre-des-druides-franchard/
http://eman-archives.org/FLIM/items/show/6749 Gustave Flaubert / L'éducation sentimentale
http://eman-archives.org/FLIM/items/show/6963 Caverne de Brigands bei Aspremont
https://www.yumpu.com/de/document/read/30868503/netze-der-kraft-hagia-chora-journal
Literatur:
Flaubert, Gustave (hrsg. und übersetzt von Elisabeth Edl) | Lehrjahre der Männlichkeit - Geschichte einer Jugend (L'éducation sentimentale), Carl Hanser Verlag, München 2020 |
Gagern, Sirilya D. v., Skadé, Cambra Maria | Botschaften der Grossen Göttin: Die Symbolsprache aus den Kulthöhlen der Ile-de-France, Arun-Verlag 2006 |
GROUPE D'ETUDES, DE RECHERCHES ET DE SAUVERGARDE DE L'ART RUPESTRE | LES ABRIS ORNES DES ENVIRONS DE MILLY-LA-FORET, Les cahiers du GERSAR, N° 1, 1979 |
GROUPE D'ETUDES, DE RECHERCHES ET DE SAUVERGARDE DE L'ART RUPESTRE | LES ABRIS ORNES DU MASSIF DES TROIS PIGNONS, Les cahiers du GERSAR, N° 4, 1983 |
König, Marie E.P. | Unsere Vergangenheit ist älter. Höhlenkult Alt-Europas, Frankfurt 1980 |
König, Marie E.P. | An Anfang der Kultur - Zeichensprache des frühen Menschen, Berlin 1973 |
Links:
Comité départemental de spéléologie de l' Essone
http://www.theologie-vision.eu/bewusst/marie_koenig/koenigII.htm
http://ursulawerling.de/hoehlen-ile-de-france/
https://kreistanzen.de/reisen/dordogne.html
https://www.kreistanz-ingemar.de/frauenreisen/frauenreise-in-die-höhlen-der-ile-de-france/
http://www.sofonia.de/frauenreisen.html
http://www.sofonia.de/frauenreisen.html
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