Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Die Grottes Pétrifiantes de Savonnières, F


Schon 1547 wurden diese Höhlen von Bernard Palissy, einem sich schon sehr früh für Höhlen interessierenden Franzosen, erstmals erwähnt. Sie liegen sehr verkehrsgünstig an der RD7, der Hauptstraße von Tours nach Villandry, einem der bedeutensten Schlösser an der Loire.

Sie öffnet sich in einem alten Steinbruch aus dem 16. Jahrhundert, der einen unterirdischen Bachlauf angeschnitten hatte. 1949 hat ein Monsieur M. Gilles die Höhlenforscher darauf aufmerksam gemacht, die das 120 m lange natürliche System dann erkundeten. Dazu kommen noch viele Meter künstlicher Hohlräume, die durch die Steingewinnung entstanden sind.

Seit 1966 ist sie Schauhöhle. Die große Attraktion ist Ausnutzung der Eigenschaft des stark kalkhaltigen Wassers, das Gegenstände, die man damit in Berührung bringt, allmählich mit einer Kalkschicht überzieht, die man dann im Souvenirshop vor der Höhle der Touristen zum Kauf anbietet. Das Geschäft scheint zu florieren.

Das genügt aber heute nicht mehr. Man hat in der Höhle an verschiedenen Stellen Nachbildungen von Sauriern aufgestellt, die den Besuchern wohl einen Eindruck von der Zeit vermitteln sollen, die herrschte, als sich hier das Gestein bildete. Außerdem verändert das eindringende Wasser allmählich auch die vom Menschen geschaffenen Stollen- und Raumsysteme und schmückt sie mit schnell gewachsenem und trotzdem ansehnlichen Sinterfiguren, Röhrchen und Sinterbecken. Ganz zum Schluß kommt man sogar noch in eine Art Höhlenbar, wo man den örtlichen Roséwein probieren kann. Natürlich kann man dann gleich ein paar Flaschen gleich kaufen und im Plastiksack mit aus der Höhle wieder tragen.

Literatur:

Chabert, Claude Les grandes cavités francaises, ffs 1981
Minvielle, Pierre Guide de la France souterraine, Les Guides Noirs, 1970

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