Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Les Concluses de Lussan, Gard, F


Mit "Concluses du Lussan" wird ein Schluchtabschnitt des Aiguillon bezeichnet, einem Fluß mit stark wechselndem Wasserstand, der in der Nähe von Lussan entspringt und nach 22 km in die Cèze mündet. 

Von der Straße Lussan - Verfeuil zweigt eine Sträßlein ab und bringt die Besucher bis zu einem Parkplatz mitten in dichten "Urwald". Von hier geht es auf guten Weg zu Fuß weiter, wobei sogar für Rollstuhlfahrer gesorgt ist, die noch ein Stückchen näher an den Panoramaweg oberhalb der Schlucht heranfahren können. 

Es sind nur wenige Meter, dann ist ein erster spektakulärer Blick beim "portail" in die Schlucht, den Fluß und die Felswände möglich. Später geht es dann auf einem gut ausgebauten Pfad 100 Höhenmeter nach unten. Nach 1 km Strecke hat man den Schluchtboden erreicht und ein Weg in zwei Richtungen wäre möglich - wenn es der Wasserstand erlaubt. Im Frühjahr und Herbst passiert es manchmal ganz schnell, daß das oft trockene Bachbett überflutet wird und ein reißender Fluß zwischen den oft senkrecht aufragenden Felsen hindurchschießt. Die erosive Kraft des Wassers hat diese Zone geprägt, was man gut an den oft sehr großen Strudeltöpfen am Grunde der Schlucht sehen kann. Manchmal sind sie zu umklettern, manchmal müßte man mitten hinein ins Wasser und auf der anderen Seite wieder herausklettern. Den meisten Besuchern ist das zuviel und sie drehen wieder um. 

Wer Lust hat, der könnte vom Schluchtgrund aus auf der anderen Seite auch wieder hinaufsteigen und mehreren markierten Wanderrouten folgen, z.B. zum Pierre Plantée, dem höchsten Menhir der Gegend mit 5,6 m Höhe.. Entlang des Touristenpfads gibt es immer wieder Informationstafeln, die von der teilweise ungewöhnlichen Geschichte dieses Ortes berichten. Da geht es um Köhler, die einst dort Holzkohle herstellten, um ein Adleransiedlungsprojekt oder auch um "Le dernier refuge".

Schon ein kurzer Blick auf die IGN-Karte 2940 lussan zeigt viele Höhlenzeichen: Grotte de l'Huile de Cade, Grotte des Fées, Baume des Boeufs, Grotte des Hugenots, Grottes de Bruguier, Grotte de Gide....Einige davon wurden von den Menschen genutzt, teils zu Wohnzwecken, teils um sich oder etwas darin zu verstecken. Zuletzt passierte das während der deutschen Besetzung im 2. Weltkrieg, als sich die Partisanen dorthin zurückgezogen hatten. Aber auch schon früher flohen Verfolgte dorthin, was u.a. in der Zeit der Hugenottenverfolgung um 1750 der Fall war oder wo sich Adelige in der Zeit der Französischen Revolution um 1793 dorthin flüchteten. Da ging es insbesondere um Theodore Gide, einen frühen Vorfahren des später weltberühmt gewordenen André Gide. Noch heute gibt es in der auch "baume de Monsieur Gide" genannten kleinen Höhle eine 9 m lange Mauer.

 

Literatur:

Viala, Claude Grottes et caches camisardes, Spéléologie et mémoire huguenote, Les Presses du Languedoc, Montpellier 2005

Links:

https://www.leos-ferienwelt.de/provence_30_concluses.htm

https://www.visit-occitanie.com/de/fiche/patrimoine-naturel/les-concluses-de-lussan-lussan_TFOSITRA2_PNA_5792185/

https://www.uzes-pontdugard.com/de/itineraire/randonnee-les-concluses-de-lussan/

https://www.tourismegard.com/fr/fiche/patrimoine-naturel/les-concluses-de-lussan-lussan_TFO5792185/

https://www.ccpaysduzes.fr/images/pages/tourisme-loisirs/activites-pleine-nature/Livret_daccompagnement_Concluses.pdf

Landschaft und Höhlen im Gebiet der Ceze


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