Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Fontanon di Avasinis / Risorgia di Eolo, Friaul

Es passiert nur selten, daß man praktisch mit dem Auto bis zum Höhleneingang fahren kann. Die Brunneckerhöhle am Pass Lueg und der Lamprechtsofen im Salzburger Land etwa zählen dazu. Man muß halt nur noch einen Parkplatz in der Nähe finden.

Ein Eingang in die Risorgiva die Eolo im Friaul zählt auch dazu. Eine Straße zwischen Trasaghis und Avasinis zweigt westwärts ab, die nach Prà di Steppa führt. Ein Betonmäuerchen am Straßenrand markiert den Einstieg in 404 m Seehöhe. Die  Erforschung begann 1975 und wurde 1981 intensiviert. Inzwischen sind 5316 m Höhlenstrecken vermessen und ein Höhenunterschied von 246 m (-16 m, + 230 m) erreicht. 

Vom Eingang geht es über eine steile Schutthalde abwärts und der Gang, nach Regenfällen wohl immer wieder geflutet, führt bald zu einem ersten See. Den kann man an einem Drahtseil queren, in dem man sich mit den Füßen von der Wand abstemmt und versucht nicht allzu naß zu werden. Auf und ab geht es in engen Gängen, mühsam ist die Fortbewegung. Dann: eine Halle. Am Seil geht es 25 m hinauf. Danach geht es wieder mühsam weiter. Dauerquälerei. Dann eine große Halle mit Bach.... Für die kleine Runde veranschlagt Gobetti 2 Stunden, aber da hat man erst einen kleine Teil der Höhle gesehen. 10 bis 12 Stunden kann man schon auch dort verbringen. Wasserfestigkeit ist gut.

Ich war 1993 einmal dort, zusammen mit einigen Chiemgauer Höhlenbären. Wir verloren einmal die Orientierung, kehrten um und suchten weiter. Irgendwann wurde es mir zuviel und kehrte wieder um, weil ich hundserbärmlich fror. Die anderen machten weiter und kamen Stunden später. Ich hatte genug gesehen.

		1993
	2023
		Unterer Eingang

Literatur:

Links:

https://www.boegan.it/2001/11/risorgiva-di-eolo/

https://ilgiupet.it/risorgiva-di-eolo/

Speläologisches rechts des Tagliamento, Friaul