Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Das Alburni-Massiv und seine Höhlen, Kampanien, I


Hackert 1788


Im Internet finden sich mehrfach Wiedergaben des Gemäldes: "Jacob Philipp Hackert Blick Auf Den Sele Und Das Massiv der Monti Alburni (1788)". Ganz weit hinten sieht man die "weißen Kalkzähne" dieses Gebirges, womit man sehen kann, daß selbst deutsche Maler schon zumindest die Außenseite dieser Berggruppe etwas mitbekommen haben.

Das Alburni-Massiv, zwischen den Tälern des Calore und des Tanagro in Kampanien gelegen, ist wegen seines Reichtums an Höhlen und der Besonderheit seiner Karstformen das bedeutendste Höhlengebiet im Süden Italiens mit 280 km² Fläche. Mit dem Monte Panormo, auch Monte Alburno genannt, mit seinen 1.742 m befindet sich hier der zweithöchste Gipfel des Cilento. Die Kalksteinschicht erreicht bis zu 1 km Mächtigkeit. Das Gipfelplateau erstreckt sich zwischen 1.000 und 1.500 m Seehöhe, die Karstquellen liegen zwischen 260 und 70 m Meereshöhe.

Bislang sind über 400 Höhlen entdeckt worden. Die längste Höhle ist die von Castelcivita mit 5,4 km Länge und die von Pertosa, die auf 3 km Länge bekannt ist. Die tiefste Höhle war 2013 der Cp 94 Fumo mit - 443 m, gefolgt von Cp 255 Gentili mit - 437 m. 

Die Höhlen am Fuße des Massifs und bei den Quellen waren immer schon dem Menschen bekannt. Als 1889 zwei Brüder in die Castelcivitahöhle eindringen wollten, kamen sie in einem Seitenteil mit CO²-Füllung ums Leben, das erste neuzeitliche Höhlenforschungsunternehmen dort. Um 1920 begannen Höhlenforscher der Commissione Grotte "Eugenio Boegan" aus Triest mit systematischen Forschungen dort, später kamen Forscher aus vielen Teilen Italiens. Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts begannen die Forscher zu kooperieren und bildeten in der AIRES-Gruppe eine gemeinsame Plattform. Den Höhepunkt dieser Zusammenarbeit bildete die Herausgabe des Buches "Alburni Mountain - speleological researches" im Jahre 1995. 2008 begann eine neue Zusammenarbeitsperiode mit der Gründung von AET, dem Alburni Exploration Team, das sich auch die Einbeziehung der Menschen vor Ort zum Ziel gesetzt hat. Man sieht noch viele gute Forschungsmöglichkeiten in de Zukunft...

Zwei Schauhöhlen sind die Öffnungen in das Bergmassiv, die auch die Öffentlichkeit leicht offenstehen: die Castelcivitahöhle und die Pertosahöhle.

....

 

     
     

Literatur:

A.I.R.E.S. La splendida realtà dei Monti Alburni, Speleologia 20, 1989, p 27-35
Autori Vari Grotte e speleologia della Campania, Federazione Speleologica Campana, Sellino edizioni, 2005
Bellucci, R., Giulivo, I., Pelella, L., Santo, A. Alburni '88, Grotte 97-1988, p 26-35
Bellucci, R. et al. Alburni Mountain - speleological researches, 1995
Carrieri, Giampiero, Bellucci, Francesco, Santo, Antonio alburni '87 - mille modi per non essere in marguareis, bollettino 29-1987
Maurano, Francesco, Del Vecchio, Umberto, Pastore, Claudio Exploration Team, Alburni, Speleologia 63, p 37-41
Vecchio, Umberto Del et al. The Alburni Massif; the most important karst area of Southern Italy: History of cave exploration and recent developments, in: 16th International Congress of Speleology, Proceedings Volume1, Brno 2003, edited by Michal Filippi und Pavel Bosak, S. 41-46

Links:

https://www.fagus-life-project.eu/en/project-areas/cilento-sci-monti-alburni-it8050033.html

https://www.reisefestival.de/2013/10/die-tropfsteinhoehle-von-castelcivita/

https://www.grottedicastelcivita.com/

http://fondazionemida.com/grotte-pertosa-auletta

http://speleo-tv.eu/tag/alburni/

http://www.gsne.it/Attivita/Articoli/Brno2013.pdf

http://www.gsne.it/Attivita/Articoli/SPELEOLOGIA 63.pdf

https://federazionespeleologicapugliese.wordpress.com/2012/07/27/i-monti-alburni-si-fanno-gentili-campo-estivo-2012-in-campania/

https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1755-1315/95/6/062006/pdf

 

Speläologisches in Italien


[ Index ] [ Englisch version ] [ Höhlen und Höhlengebiete ] [ Kunst ]
[ HöRePsy ] [ Höhlenschutz ] [ VHM ] [ Veranstaltungen ] [ Links ]