Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Catania
- viel Kultur und wenig Höhlen
Sizilien - Landschaft und Höhlen
Catania ist eine Stadt mit über 300.000 Einwohnern an der Ostküste Siziliens zu Füßen des Ätnas. Vor 2700 Jahren wurde sie schon von den Chalkiden gegründet. Noch heute findet man bedeutende Reste der griechischen und römischen Besiedelung mitten im Stadtkern, der inzwischen zur UNESCO-Welterbestätte erklärt worden ist. Geprägt ist der vor allem durch die Palazzi und die weitläufigen Piazzas aus der Barockzeit. Ein Höhepunkt ist die Piazza del Duomo mit dem Elefantenbrunnen und der üppig verzierten Kathedrale. Sie hat immer wieder schwere Zeit mitgebracht, insbesondere beim Vulkanausbruch 1669 und einem Erdbeben 1693, wo 12.000 Menschen um das Leben kamen. Und sie wurde immer wieder neu aufgebaut.
Nachträglich habe ich erst im Internet davon gelesen, daß die Stadt "gefährlich" sei: "...Touristen systematisch ausgeraubt. Hilfe von der Polizei dürfen sie nicht erwarten. Denken Sie immer daran, dass Touristen ein Ziel von professionellen und gut organisierten Dieben sind." Bei meinem Besuch der Stadt im August/September 2021 anläßlich des 19th International Symposium on Vulcanospeleology habe ich davon nichts gemerkt. Nur einmal wurde es mir unheimlich. Da durchquerte ich unabsichtlich auf der Suche nach meinem Hotel nachts ein ziemlich unbeleuchtetes Viertel mit hohen alten verfallenen Häusern. Vor den Häusern saßen eine bunte Mischung von Menschen, viele wohl mit Immigrationshintergrund, eine Trommelgruppe spielte live in einer Straßennische, ich wurde sogar angefaßt, und war froh schließlich wieder hellere und besuchtere Nebenstraßen zu erreichen.
Das vom Ätna stammende vulkanische Gestein bildet den Untergrund Catanias. Und darin gibt es auch Höhlen. Auffallend sind sie an der Oberfläche nicht, aber wer Bescheid weiß, der findet sie. Ich stieß auf einige kleine direkt am Hafen von Porto Rosso, wo der Lavastrom an das Meer stößt.
Weitere Höhlen im Stadtgebiet:
- San Gaetano alle Grotte https://www.visitcatania.co/en/things-to-do/guide/churches/saint-agathas-churches/chiesa-di-san-gaetano-alle-grotte-2/
- Grotto di Petralia, via Liardo, 1990 entdeckt, 600 m lang
- Grotta della Cisterna, San Giovanni Galermo-Catania, Gangbreite bis 20 m, benutzt als Bunker im 2. Weltkrieg, 200 m lang, enthält große Zisterne aus dem Jahre 1882
- Grotta di San Giovanni Galermo, https://www.cataniatoday.it/sant-agata-i-luoghi-del-culto-san-giovanni-galermo-16-gennaio-2020.html
Von Anfang und Ende des Lebens | ||
Am Porto Rosso, der ziemlich unauffällig am Rand der Stadt liegt, dort wo der Corso Italia auf die Viale Africa trifft, und man auf einem kleinen Sträßchen oberhalb des Steilabbruchs ins Meer bis zum Hafenbecken kommt, dort habe ich auf einmal kleine Lavahöhlen gesehen, nichts spektakuläres, aber halt doch vorhanden. In einer ist eine Parkbank aufgestellt, die zum Sitzen im Schatten einlädt und in der angenehme Kühle herrscht, durch eine andere kleine Durchgangshöhle geht es nur, wenn man bereit ist sich nass zu machen und ins Meer geht.
Literatur:
Giudice G., Politano F., Cariola A., Tomasello S. | The grotta della Cisterna, San Giovanni Galermo-Catania, in: Programm des 19th International Symposium on Vulcanospeleology, Catania 2021 |
lonely planet | Sizilien, 4. Auflage, 2017 |
Schröder, Thomas | Sizilien, Michael-Müller-Verlag, 10. Auflage 2021 |
Eine Literaturempfehlung:
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SIZILIEN Schröder, Thomas, 624 Seiten, 10. Auflage, 24,90 € |
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Links:
https://www.italien.de/staedte/catania
https://www.kunstundreisen.de/reisen/sizilien/catania/catania-sehenswuerdigkeiten-sizilien.html
https://www.grottapetralia.it/
http://www.gruppogrottecatania.it/
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