Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Die Grotta di Belverde
bei Cetona, Toskana, I
Oberhalb von Cetona, einem malerischen Ort in der Nähe des Trasimenischen Sees in der Toskana, liegen die Höhlen von Belverde. Diese sich einstmals im Tuffgestein sich gebildet habenden und später durch Verbruchvorgänge weiter geformten Höhlen sind schon seit Urzeiten bekannt. Wie bekannt sie gewesen sind, das hat sich in den Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte immer mehr gezeigt, so daß man gleich 2 Museen mit den Funden bestücken konnte, das Museum in Cetona und ein eigenes Ausstellungszentrum in der Nähe der Höhlen. Der Plural ist hier wirklich angebracht, denn es sind 18.
Den Weg dorthin zu finden ist nicht leicht, denn eine auffallende Beschilderung gibt es nicht. Nur wenn man hartnäckig ist, wird es einem als Normaltouristen gelingen, dorthin zu gelangen. Im Juni 2007 hab ich es einmal auf Grund eines alten Hinweises aus dem "Le Grotte d'Italia"-Buch versucht und erst einmal eine halbe Stunde gesucht. Aber der Erfolg ließ sich nicht aufhalten. Irgendwann hatte ich kleines Straßenschildchen in ... gesichtet, das in eine bestimmte Richtung zeigte. So fuhr ich bergauf und wieder bergab, dann war da auf einmal ein Wegweiser zum Besucherzentrum in einem schicken, vor nicht allzu lang errichteten Gebäude. Alleine, es war keiner da, geöffnet wurde erst nachmittags. Einen Hinweis auf die Höhle suchte man vergebens, erst auf einem kleinen Waldparkplatz gab es einen fotokopierten Zettel, auf dem vage die Richtung erkennbar war. Ich tastete mich so langsam heran und endlich, nach einer kilometerlangen Fahrt auf einer breiten Schotterstraße waren sie da, die Höhlenhinweise. Auffällige gelbe Tafeln standen da im Gelände, angebracht an Geländern. Breite Wege, von Holzgeländern markiert, sollten die Besucher leiten. Genau Stufen und Treppen galt es zu passieren. Die wichtigsten Höhlen wurden auf den Tafeln beschrieben, wurden mit einem Plan vorgestellt und waren verschlossen mit Gittern. Zwischen den Stäben war ein Blick ins Innere der Spalten und Hohlräume möglich. Manchmal mußte man nur zur Seite treten und in ein anderes Loch reinschauen, da war man schon hinter dem Gitter. So wird viel Aggression abgebaut, weil alle Vergitterungen einfach Energiestaus verursachen, die irgendwie wieder aufgelöst werden müssen.
Eigentlich genügt schon der persönliche Besuch einer Höhle, denn ihr Grundcharakter ist ziemlich der gleiche. "If you have seen one, you have seen them all." Das galt besonders hier. Einige der Höhlen sind mit Stufen und Geländern erschlossen, insbesondere die "Grotta di San Francesco", von der die örtliche Überlieferung will, daß dort mal der Heilige einige Zeit übernachtet haben soll. Müßig zu sagen, daß man keinerlei nachweisbare Spuren davon gefunden hat. Immerhin steht am Grunde eines von außen einsehbaren tiefen Schachtes ein Holzkreuz, das auf verschiedenen, meist dunklen Wegen erreicht werden kann. Elektische Lampen an den Höhlenwänden sprechen dafür, daß da manchmal eine künstliche Beleuchtung vorgenommen wird.
Zu dieser Franziskushöhle gehört, daß in der Nähe heute eine Franziskuskirche gehört, die sich recht reizvoll in einem Zypressenhain verbirgt.
Grotta di San Franceso | ||
Die Landschaft in der Umgebung
Literatur:
Vittorio, Verole, Bozzello | Le Grotte d'Italia - guida al turismo sotteraneo, Bonechi Editore, Florenz 1970 |
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