Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Cueva Canuela
Kantabrien, Spanien
Die cueva Canuela scheint in der Liste der größten Höhlen des Val d'Ason im Jahre 2017 mit 16.211 m Länge und einer Tiefe von - 527 m auf. Ihr Haupteingang in 320 m Seehöhe war den Menschen immer schon bekannt, sieht man ihn doch schon von weitem im Talhang des Rio Bustablao südwestlich von Arredondo, wenn das Licht günstig steht. Außerdem strömt permanent ein eiskalter Luftstrom heraus und fließt bergab. So blieb eine Schneise frei im ansonsten bewaldeten Berghang, der nur mit Gras bewachsen ist und über die man sich rund 50 m bergan rampfen muß, will man in die Höhle.
1845 soll sie erstmals erforscht worden sein, 1958 nahm der Speleo-Club de Dijon seine Forschungen auf und führte sie regelmäßig weiter. 1974 waren schon 7 km Höhlenstrecken bekannt und hatte schon den Riesenraum des "salle Olivier Guillaume" erfaßt: 302 m lang, 65 bis 115 m hoch, mit einem Rauminhalt von 26.800 m³, der am Boden einen Versturz von 150 m Höhe aufweist.
Besonders hervorzuheben ist, daß es hier auf einem Niveau zwischen 450 und 300 m Seehöhe riesige Tunnels auf mehreren Etagen, "méga-galeries", gibt, die über hunderte von Metern dahinführen. Wie können sich solche Räume bilden? Es heißt, es handle sich hier um ein trockengefallenens ehemaliges Entwässerungssystem.
Teilweise findet sich ein reicher Sinterschmuck. Hervorzuheben sind die oft viele Meter langen von der Decke hängenden Sinterformen, die wie Schwerter aussehen, geformt vom permanenten Höhlenwind.
1983 bekommen Höhlenforscher von der SGCAF von einem Schäfer den Hinweis auf einen starken bewetterten Schacht auf dem Plateau von Pena Lavalle, direkt über dem salle Guillaume. 3 Jahre später schafft man die Verbindung und heute ist dieser Durchstieg eine bei entsprechend qualifizierten Höhlenforschern ein beliebtes Unternehmen.
Auch bei unserer Tour im August 2017 schafften es Jakob, Markus und Ralf, alle aus dem Umkreis des CHB und der Arge Blaukarst in Deutschland, diese Strecke zu bewältigen.
2 Photos von Günter Forstmair |
Der Weg zum Sima Tonio
Sima Tonio
Eingang |
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Literatur:
Lismonde, Baudouin | La Traversee Sima Tonio-Cueva Canuela, Spelunca n° 34/1989, p 25-30 |
Morverand, Philippe | La Traversee Tonio-Canuela, Grottes & Gouffres 105-1987, p 19-23 |
ohne Verfasserangabe | Pena Lavalle - und die Suche nach dem oberen Eingang der Cueva Canuela, SAGA 82/83, S. 136-147 |
Puch, Carlos | EL TOPO LOCO LAS GRANDES CAVIDADES ESPANOLAS, N° 3/5 - Julio, 1981 |
Links:
https://www.cantabriatotal.com/web/ficha-turismo-cultural-ocio/cueva-canuela.html
http://www.viajarporcantabria.com/cueva-de-la-canuela/
http://gedburlon.blogspot.de/2017/06/cueva-canuela.html
http://www.pirineoiberico.com/2015/05/travesia-tonio-canuela-arredondo.html
http://inakimiro.blogspot.de/2012/06/travesia-torca-de-tonio-cueva-canuela.html
http://karstexplo.fr/CuevasAson/CavSecteur1/Cayuela.htm
Landschaft und Höhlen im Val de Ason
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