Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Das Cueto-Coventosa-Höhlensystem
Val d'Ason, Kantabrien
Zu den am längsten bekannten großen Höhlensystemen im Val de Ason gehört
Cueto-Coventosa-Cubera mit heute (2011) 34 km vermessener Gesamtganglänge und
einem Höhenunterschied von 815 Metern. Die Quelle Cubera auf 175 m über dem
Meere war immer schon bekannt, weil sie direkt am Fahrweg durchs Val de Ason
liegt und dort ein Fluß seinen Ursprung hat. Man kann ein paar Meter
hinein steigen, kommt aber schnell an tiefe Wasserbecken, die durchschwommen
werden müßten. Nach gut 100 m kommt ein Siphon, der von Höhlentauchern an das
übrige System angeschlossen worden ist.
Der Haupteingang in die Höhle in 285 m Seehöhe, Coventosa, mit seinen 8 auf 10 m
Größe ist nicht zu verfehlen. Man fährt von Arredondo talaufwärts, vorbei am
Cuetoeingang und bevor die Straße auf einer Brücke über den Ason führt, nach
rechts abzweigend hinauf zum Weiler Valdeason. Dort ist ein geteerter Parkplatz,
wo man das Fahrzeug zurücklassen muß. Eine Informationstafel mit dem Höhlenplan
und einer kurzen Beschreibung informiert über die Lage. Man geht etwa eine
Viertel Stunde auf einer immer schmäler werdenden Pfad leicht ansteigend und mit
einer Prachtsicht das Val de Asontal hinauf, hinüber zur Porra de Mortillano, in
der sich ja auch eine 100 km lange Höhle verbirgt, und aus dem Tal hinaus
hinüber in die Matienzozone, das nächste Höhlenforscherparadies. Auf einmal
spürt man eiskalte Luft und ein Blick hinauf, woher denn das kommt, zeigt schon
das große Portal. Nur noch ein Paar Schritte hinauf schon steht man in der
weiten Eingangshalle.
Die eingangsnahen Teile sind so riesig, daß man sich eigentlich gar nicht beschlazen muß. Man wandert in riesigen Gängen immer leicht abwärts steigend, die sich auch ein wenig verzweigen und zu gewaltigen Tropfsteinfiguren führen.
Für die "Tiger" unter den Höhlenforschern ist so eine leichte Höhlenwanderung zu wenig. Bei ihnen steht eine Durchquerung von höchsten bekannten Eingang her zum Coventosaeingang hoch im Kurs. Er heißt Sime del Cueto oder Gouffre Juhué und liegt im Karstgebiet des Pena Lavalle. 6 km ist sie lang und der tiefste zu erreichende Punkt liegt bei - 805 m. Kurz hinter dem Eingang beginnt ein 300 m-Schacht, der puits Juhue. 1,7 km sind in riesigen fossilen Galerien zu durchmessen, eine Halle hat die Abmessungen von 70 auf 200 m und drei See sind zu überqueren, die 50, 100 und 150 m lang sind, wozu man entweder Boote mitnimmt oder seinen Neoprenanzug mitschleppt.
August 2017 | ||
Cueto-Eingang | ||
4 Photos von Günter Forstmair | ||
Literatur:
Morverand, Philippe | Explorations du Speleo-Club de Paris dans le systeme Cueto-Coventosa (été 1984), grottes et gouffres 94 - Dezember 1984, S. 3ff. |
Morverand, Philipp | Noel 84 a la Sima del Cueto, grottes et gouffres 95 - März 1985, S. 3ff. |
Morverand, Philipp | The Cueto-Coventosa Traverse, Caving International Magazine No. 10, January 1981, S. 16ff. |
Puch, Carlos | EL TOPO LOCO LAS GRANDES CAVIDADES ESPANOLAS, N° 3/5 - Julio, 1981 |
YouTube-Filme:
Asón ; Sala de Los Fantasmas y recorrido por Cueva Coventosa - YouTube
Cueto - Coventosa. Videoresumen de la Travesia. - YouTube
Links:
Un nouvel accès au réseau Cueto Coventosa - Activités spéléologiques du C.A.F. d'Albertville
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