Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Cueva Fresca

Val de Ason, Spanien


"fresco" steht in der spanischen Sprache für "kühl" oder "frisch". Damit trifft dieses Wort exakt den ersten Eindruck, den man bekommt, wenn man am Eingang dieser immer schon bekannt gewesenen Höhle im Asontal in Kantabrien steht. Kalte Luft streicht permanent aus dem weiten Höhlenportal, das man aber erst einmal finden muß. 

Heute ist das kein so großes Problem mehr, steht doch z.B. schon an der Straße von Arredondo durch das Tal in Richtung Gandara ein großes Hinweisschild. Man bekommt exakte Informationen, Dauer des Zugangswegs, Länge der Höhle, Schwierigkeiten der Befahrung (laminadores, passa-manos), einen Plan. Im Internet findet man viele Informationen über die Höhle, auch Angebote von Höhlenführern, die einen für 35 Euros in 4 Stunden bis in den Sala Rabelais zu bringen versprechen. 

Mit dem Auto kann man von der Straße Arredondo - Gandara bei dem Hinweisschild auf die Höhle nach rechts abbiegen und der Straße dann etwa 1 km im Talgrund folgen. Die Strecke ist sehr beliebt, weil dort auch die Wanderer durch das Asontal einen Ausgangspunkt haben. Auf einer Steinbrücke überquert man den Bach, dann geht es auf einem Fußpfad bis zum Kreuzungspunkt mit der alten Straße durchs Tal. Ihr folgt man bergwärts langsam ansteigend bis rechterhand eine große Wiese mit einigen alten Häusern kommt. Dort heißt es abzubiegen und steil bergan zu steigen. Am oberen Ende zeigt sich bereits ein ausgetretener Trampelpfad, dem man nur noch folgen muß, mühsam, anstrengend, aber letztlich direkt zum Eingang führend. Die schon erwähnte kalte Luft streicht ständig heraus.

Hier heißt es sich umzuziehen, denn keine 50 m hinter dem geräumigen Portal und dem anschließenden Tunnel kommt die erste "Schwierigkeit" - zwei "Laminoires". Die wurden 1964 von Mugier erstmals bezwungen, in dem er den Boden abgrub in den flachen Engstellen und vorwärts robbte. Heute sind schon so viele Menschen durchgegangen, daß selbst Bauchträger gut durchkommen. Danach kommt aber gleich eine nächste Barriere. Ein kurzer Aufstieg von 5 m Höhe will bewältigt sein. Ein kurzes Seil hängt von oben herunter, das einem das Hochkommen erleichtert. Am besten hängt man die Yümars ein und klimmt nach oben. Danach geht es, ein kurzes Sicherungsseil in der Hand, wieder nach unten. Man steht in einem großen Tunnel und kann nun für viele hundert Meter dahinlaufen. Aber Vorsicht! Oft ist der Boden äußerst glitschig und schon liegt man flach auf dem Boden, weil man ausgerutscht ist. Wenn das an einer kritischen Stelle passiert, ist gleich das Gleichgewicht verloren. 2 Quergänge an vorinstallierten Seilen sind zu bewältigen, die schon allerhand Beherztheit, Risikobereitschaft und Geschicktheit verlangen. Dann ist der Weg in die Inneren Teile des inzwischen viertlängsten Systems (Stand 2017) im Asontal offen (L 25.353 m, T 507 m.

Ein spannendes Thema ist die Größe der Gänge in der Höhle. Wie entstehen solche Riesengänge? Besonders intensiv haben sich französische Geologen diesem Thema gewidmet. Zum einen hat man eine Gesteinsschicht von 1.000 m Dicke aus abwechselnd aus Kalkstein, Mergel und Sandstein. Die Schichten sind im Süden der Zone, dort wo die Höhle liegt, nicht durch Tektonik gestört. Hohe Niederschläge in der Größenordnung von 1.400 mm pro Jahr (München im Vergleich dazu hat 944 mm, Frankfurt 629)....

 

  August 2017   
     
1 Photo von Günter Forstmair

Literatur:

Morverand, Philippe La Cueva Fresca et le Karst d'Ason, Grottes & Gouffres n°120, juin 1991, page 11
Puch, Carlos EL TOPO LOCO LAS GRANDES CAVIDADES ESPANOLAS, N° 3/5 - Julio, 1981

Links

http://decuevas.es/cuevas/fresca/espeleopaseo-en-cueva-fresca/

http://nor3.com/turismo-activo-cantabria/actividades/espeleologia-cantabria/medio/fresca-rabelais/

http://espeleo-romeros.blogspot.de/2013/04/cueva-fresca.html

Landschaft und Höhlen im Val de Ason


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