Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Der Park Guell in Barcelona, Katalonien, Spanien
In den Jahren zwischen 1900 und 1914 entstand in Barcelona der
Park Güell. Es war eine Auftragsarbeit für den Industriellen
Eusebi Güell, die er an Antonio Gaudi vergab. Ursprünglich
sollte eine Gartenstadt mit über 60 Villen entstehen, aber die
kühnen Pläne scheiterten an der fehlenden Finanzierbarkeit.
Heute umfaßt der Park 17 ha und enthält drei Häuser, die
Wohnhäuser für die Familie Güell, für Gaudi und einen
befreundeten Architekten.
Geachtet wurde bei der Parkgestaltung auf Umweltgerechtheit und Kostengünstigkeit. Gaudi verzichtete auf große Erdbewegungen. Die benötigten Materialien für die Stützmauern und Terrassen stammen vom Gelände selbst. Für die vielen Mosaike wurden Abfälle der nahen Keramikfabriken verwendet.
Auch aus höhlenkundlicher Sicht ist der Park erwähnenswert. An "organischen Formen" orientierte sich Gaudi, die gotischen Strebebögen wurden von ihm als "Krücken" bezeichnet. Stattdessen setzte er auf schräge Baupfeiler, die immer wieder an Höhlengebilde erinnern. Einige Kapitelle von Säulen sehen aus wie ein Satz Sinterfahnen.
Gaudi hatte schon am Montserrat an der Gestaltung einer Kreuzwegstation teilgenommen und da bereits mit einer Grottenform zu tun gehabt, in der die Wiederaufstehung von Christus figürlich dargestellt wurde. In diesem Berg liegt auch die Cueva del Salnitre bei Collbató, die auch von Künstlern aufgesucht wurde, und, so heißt es, sowohl Gaudi als auch Jacint Verdaguer und Rusinol als Inspirationsquelle gedient habe.
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