Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Höhlen bei Tena, Provinz Napo. Ecuador

Tena ist die Hauptstadt der Provinz Napo. 1560 von den spanischen Eroberern gegründet, hat sie sich allmählich so entwickelt, daß man zumindest auf den Hauptstraßen viel vom Geschäftssinn vieler Ecuadorianer mitbekommt. Ein Geschäft reiht sich ans andere, und viele verkaufen genau die gleiche Ware wie der Nachbar. Die Reiseführer schwärmen davon, daß es im "Zentrum eines der spektakulärsten Biosphärenreservate der UNESCO" liege, das mehrere große Nationalparks umfasse. Die Artenvielfalt ist schier unschlagbar, und das alles in einem Höhenbereich zwischen 250 m und 5704 m.

Verläßt man Tena in Richtung Misahualli auf der Av. 15 de Noviembre, dann erreicht man nach einer langen Steigung schließlich eine Tankstelle. Dort ist der beste Ausgangspunkt zu einer kleinen Gruppe von Höhlen, die sich wirklich ein wenig im Urwald "verstecken", von deren Existenz allerdings ein von Menschen gefertigtes Schild am Straßenrand zeugt. Folgt man ihm, dann geht man auf schlammigem Pfad in einer Senke, wo ein Bächlein verschwindet. Es kommt nicht mehr heraus aus der Tiefe der Mulde, sondern verschwindet darin. Mehrere Höhlen tun ich auf, die eine kleiner, die andere größer. Horizontal sind diese Höhlen, stellen einen Lebensraum für viele Tiere dar. Am außergewöhnlichsten waren Krabben und eine Schlange. Sie steckte aufgerollte in einer Felsspalte und keiner weckte sie aus ihrem Schlaf. Lieber nicht. Vermutet wird, daß es sich um eine Boa handelt. Die machen Jagd auf Fledermäuse und Vampire, die es massenhaft dort gibt. Sie stellen da einfach nur Futter für andere dar.

		Eine Krabbe

Literatur:

Links:

• Tena Ecuador in the Amazon Rainforest
• Höhlen im Einzugsgebiet des Amazons auf der Seite von Ecuador