Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Cottonwood Cave
High Guads, New Mexico
Die Cottonwood Cave liegt im Gebiet des Lincoln National Forest (the High Guads). Wie man auf der Webseite des LNF lesen kann, sind "any and all caving activities" unter einen Erlaubniszwang in diesem Gebiet gestellt. Das Permit bekäme man auf Guadalupe Ranger Station in Carlsbad. Was es da überhaupt zu besuchen gäbe, das erfährt man nicht. Alles erscheint unter einem großen Geheimnisgebot zu stehen.
Wir hatten jedenfalls während des 4. Internationalen Höhlenphotographentreffens auf der Washington Ranch bei White City die Gelegenheit einige der großen und großartigen Höhlen dort zu sehen. Von der Straße nach Carlsbad geht es nach links auf einer geteerten Straße, die NM Route 137, hinauf in die Berge, 75 km weit bis nach Queen, einem Ort gerade mal 50 Einwohnern. Noch ein paar Kilometer weiter und dann nach links. Hinweisschilder wird man vergeblich suchen, sind wohl auch gar nicht gewollt. Entweder man kennt den Weg oder hat jemanden dabei, der sich auskennt. Wieder einmal nach links, dann noch einmal. An einer einzigen Ranch kommt man vorbei, danach durchquert man ein Flußbett, dann, kaum sichtbar, geht es nach rechts auf eine Teststrecke, die wirklich nur von starken SUVs zu meistern ist. Trotzdem schüttelt und rüttelt einen so, daß, wenn man Milch wäre, oben als Butter ankäme. Ziel ist der Lookout Tower, von wo aus das Gelände überwacht wird, ob es nicht irgendwelche Feuer gibt. Drei abgeschlossenen Hüttchen stehen nebenan, sogar eine offene Toilette gibt es.
Von hier geht es zu Fuß weiter. Es heißt, der Weg zur Höhle
dauere 30 Minuten. Man steigt auf einem Steiglein, das schon recht ausgetreten
ist und damit von wiederholtem Besuch zeugt, allmählich in die Canyonflanke
hinein und hinunter. Bis zuletzt sieht man nichts vor der Höhle, deren weites
Maul sich unvermittelt vor einem auftut. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht,
daß sich hier immer wieder rattlesnackes aufhalten, aber freundlicherweise
zeigte sich keine, als wir die Höhle besuchten. Gleich nach dem Eingang prangt
ein Schild, daß man die Höhle nur mit Permit besuchen dürfte.
Es geht auf einem mit Steinen marktierten Steig den schrägen Hang hinunter bis
zum Höhlenboden. Die Dimensionen sind riesig und man sich als Mensch hier
richtig klein fühlen. Durch einen Wald von riesigen Stalagmiten, das ist wohl
der sog. "Goliath", geht es langsam in die dunkle Zone der Höhle.
Leicht absteigend geht es auf Sinterboden bis in eine riesige langgestreckte
Halle. Hat man sie durchquert, geht es über Sinter nach oben in eine kleiner
dimensioniete Passage, die auf der linken Seite massive Sintergebilde enthält.
Danach geht es gleich wieder steil nach unten und in die Fortsetzung der
Höhle.
Hier drehte unsere Höhlenphotogruppe um und begann mit den Aufnahmen. Unser
Ziel war ja nicht, möglichst viel von der Höhle zu sehen, sondern gute Photos
darin zu machen. Das ist eine herausfordernde Aufgabe angesichts der
Dimensionen, die ziemlich alles sprengen, was man so kennt. Nur in
Zusammenarbeit aller gelangen dann einige wirklich außergewöhnliche Bilder,
die man sich nun ins Album kleben kann bzw. auf der "Höhlenphotogala"
zeigt, was ja auch geschehen ist.
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Literatur:
ohne Verfasserangabe | The 2018 International Cave Photographers Meeting April 21-29 Carlsbad, New Mexico, USA |
Links:
https://www.fs.usda.gov/main/lincoln/home
https://www.newmexico.org/nmmagazine/articles/post/queen-for-a-day-90358/
http://www.rocdoctravel.com/2016/04/guadalupe-mountains-national-park.html
https://caves.org/pub/journal/PDF/V62/v62n2-Hose.pdf
Carlsbad Caverns National Park und Umgebung
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