Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Camp 5 in der Melinauschlucht, Mulu, Borneo, Malaysia


Das Camp 5 in der Melinauschlucht im Mulu-Nationalpark auf Borneo ist heute schon vielen sportlich orientierten Menschen ein Begriff. Es bildet heute den Stützpunkt um die inzwischen von berühmt gewordene "Pinnacles-Tour" in einem 3-Tage-Programm mitmachen zu können. Außerdem stellt sie einen Zwischenstation auf dem noch wenig begangenen Headhunters' Trail dar, der von Mulu in Richtung Limbang führt. Er bekam seinem Namen von den kriegerischen Unternehmungen der Kayans, die dort vorbei kamen, wenn sie in die Limbangregion einfallen wollten, um dort auch auf Kopfjagd zu gehen.

Die Pinnacles sind weltweit ziemlich einzigartige Kalkfelsformen: spitzige, bis zu 45 m hohe Felsnadeln, die aus dem bewaldeten Umfeld des Gunung Api oben noch herausragen. Ähnliches findet man vielleicht noch auf Madagaskar oder in Guilin in China. Die Pinnacles-Tour ist ein sehr beliebtes Ziel für Touristen und die geführten Touren sind oft schon lange im voraus ausgebucht. Wenn man im Mulu-Headquarter eine Absage bekommt, dann heißt das nicht, daß es keine weiteren Möglichkeiten gäbe. Mir ging das so, als ich einfach bei O'Cave, einem weiteren Guesthouse im Mulugebiet direkt an der Hauptstraße anfragte. Da fanden sich noch ein paar zusammen und schon war eine weitere Tour möglich. Viele versorgen sich selbst, aber auch die "Vollversorgung", die man halt bezahlen muß, ich möglich. 

Man fährt mit dem Boot den Melinau aufwärts, oft ist auch ein Besuch der Clearwater und Wind Cave damit verbunden, und kommt schließlich an einer winzingen Landestelle an. Man hält sich an ein paar Wurzeln an, schwingt sich hinaus aufs Land und hat nun den Landteil der Tour vor sich. Wer heute unterwegs ist, der trifft auf vollkommen unterschiedliche Leute. Da sind gestylte Läufer, die einfach loszischen und in Rekordzeit durch den Urwald eilen und halt 2 Stunden vor einem im Camp anzukommen. Etwas seltsam war schon, als uns plötzlich der Läufer wieder entgegenkam. Er hatte seinen Geldbeutel irgendwo am Anfang des Weges liegengelassen und mußte die ganze Strecke wieder zurück. Am Ende kam er wieder vorbei gejoggt und war noch immer scheinbar unangekratzt von den Strapazen. Ich brauchte etwa 3 Stunden, um auf dem Pfad ins Camp zu kommen, wobei viele Hängebrücken die Passagen über die Bäche und den Fluß sehr erleichterten.

Das Camp floriert offenbar. Noch ein Pavillion wird drangebaut und man erweitert die Anlage. 

 

 

 

 

     
     

Ein Photo von Hap Aplin, freundlicherweise von ihm zur Veröffentlichung freigegeben, von der Spitze des Pinnaclesweges hinüber zu den 50 m hohen Steinsäulen:

 


Literatur:

   

Links:

 Landschaft und Höhlen im Gunung Mulu National Park, Borneo, Malaysia


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