Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Lagangs Cave, Mulu, Borneo, Malaysia
Es gab einmal einen Höhlenforscher, der hieß Simon Lagang, vielleicht lebt er ja noch, aber ich weiß das nicht, der hat der Höhle seinen Namen gegeben. Vermutlich hat er sie 1984 entdeckt.
Sie liegt in dem Vorberg, auf den man stößt, wenn man vom Nationalparkhauptquartier in Richtung Clearwatersystem wandert. Dann stößt man irgendwann entland des Melinauflusses auf einen Kalkberg. Entlang des Flusses geht schnell nichts mehr, weil der senkrecht ins Wasser abbricht, aber nach rechts zieht sich halt die Kalkwand. Gut einsehbar ist da nichts, weil man sich im Urwald befindet, der mit seinem üppigen Grün alles bedeckt und freie Ausblicke selten ermöglicht. Der Wanderweg zum Paku-Wasserfall führt entlang dieser Felswand und von ihm zweigen an zwei Stellen geschotterte Wege ab. Beide führen zu Höhleneingängen, die im Berg miteinander verbunden sind.
Bei beiden Eingängen ist kurz nach dem Portal ein kunstvoll
gestaltetes eisernes Gitter, das den Zugang verwehrt. Wer da reinwill, der muß
sich einfach zu einer der Touren anmelden, die vom Nationalparkzentrum angeboten
werden. Da gibt es einmal die Lagang Cave Tour, die für Kinder über 12 Jahre
gedacht ist. Man wird mit Helmen und Lampen ausgestattet und kann dann durch
Schufe und Blockhaufen entlang eines alten Flußbettes kriechen.
Einschließlich der Bootsfahrt hin und zurück werden pro Person 160 Ringits
verlangt. Es gibt noch eine Sparversion dieser Tour, die "Fast Lane
Tour" Sie kostet auch nur 65 Ringits. Früher muß in der Höhle eine
wesentlich stärkere Beleuchtung gewesen sein. Die Anlagen dafür scheinen noch
vorhanden zu sein, aber man setzt jetzt offenbar auf weniger Licht. Die Besucher
sollen ihre eigenen Beleuchtung mitbringen, was von der Taschenlampe bis zur
Lichtfunktion auf dem Smartphone herunterreicht. In einzelnen Höhlenteilen wird
noch ab und zu ein Lichtlein angeschaltet, ansonsten irrt man auf den
Bohlenwegen so dahin. Tatsächlich gibt es großräumige Höhlenteile, die man
halt im Halblicht hauptsächlich erahnen kann. Von den angekündigten Racer
Snakes oder den Höhlenkrabben war leider bei meinem Besuch im April 2017 keine
da.
Als Gesamtganglänge wird 2017 3,9 km angegeben, was allerdings nur ein sehr vorläufiger Wert ist, da intensiv nach Verbindungen zu den nahe gelegenen anderen Höhlen gesucht werden, die am Ende darauf hinauslaufen könnten, daß es sich um Teilbereiche des Clearwater Systems handelt.
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Literatur:
Links:
Landschaft und Höhlen im Gunung Mulu National Park, Borneo, Malaysia
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