Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle
Luon Cave, Halong Bay, Vietnam
Die Luon Cave gehört zu den meistbesuchten Höhlen in der Halong Bay - und das aus gutem Grunde. Sie liegt auf der Bo Hon-Insel, die 14 km von Halong entfernt ist. In ihr und neben ihr gibt es eine Reihe außergewöhnlicher Naturphänomene: die Con Rua-Insel (Schildkröteninsel) und das Heaven Gate (Himmelstor), die Tien Cave und die Trinh Nu Cave ganz in der Nähe.
Die Höhle entstand am Fuße eines der typischen Kalksteinberge als Folge des ständigen Gezeitenwechsels. Das ständige Hin und Her der Strömung gestaltete allmählich einen großen Tunnel, der schon entstanden war, als der Meeresspiegel noch höher als heute gewesen war. Auf einer Internetseite wird die Länge mit 100 m angegeben, die Breite mit 4 m und die Höhe mit 3 m. Da stimmt so gar nichts, aber genaue Daten sind mir im Moment nicht zugänglich. Es gibt sie wohl, aber veröffentlicht sind sie nicht, zumindest im Internet oder in leicht zugänglicher Literatur.
Für die Abwicklung eines sehr erfolgreichen Tourismusbetriebs sind sie scheinbar auch nicht, weil der trotzdem gut funktioniert. Die Halongbaytouristen werden mit den zahlreichen Schiffen täglich angeliefert, ausgeladen, verfrachtet und abgefertigt. Es gibt zwei Gruppen: die Abenteurer und die Normalos. Die Abenteurer gehen in die Kajaks und steuern selber ihre Boote durch den Tunnel und in den ca. 1 km² großen See dahinter, die Normalos setzen sich, mit Schwimmwesten ausgestattet, in größere Boote mit flachem Boden und werden dann von Menschenkraft hin und her bewegt.
Es hat schon etwas Zauberhaftes, wenn man durch den
Höhlentunnel hindurch ist. Ein großer Felskessel tut sich da auf, überall
lotrechte Felswände, abweisend, unzugänglich. Nirgends ein Strand. Kein Ziel,
man wird herumgerudert, wundert sich über den Fischer, der völlig tatenlos im
Boot liegt und wohl darauf wartet, daß irgendwann ein Fisch anbeißt. Das Boot
wendet, genauso wie die vielen anderen, die auch gerade hier sind. Ein Affe
zeigt sich, kann man ihn heranlocken mit Futter? Ein weiteres Boot taucht auf,
ein Mann bietet Futter zum Kauf an, bekommt sein Geld, der Köder wird
ausgelegt, der Affe springt, frißt und hüpft gleich wieder weiter. Wir werden
zurückgerudert.
Noch einmal durch den Tunnel, der nie dunkel wird. Der Blick hindurch ist immer
möglich. Auf der anderen Seite noch einmal eine Gruppe von Affen. Sie krallen
sich an den abweisenden Kalkklippen fest und springen hin und her. Wir
schwerfäligen Menschen wären dazu nie in der Lage, die Gravitation hat uns zu
fest im Griff.
Zurück zur Anlegestelle. Aussteigen aus dem schwankenden Boot, abliefernd der Schwimmweste. Einer, der im Kajak unterwegs war, schüttelt sich, er kippte ins Wasser und tauchte ungewollt ein in die Halong Bay. Wir eilen zurück zu unserem Schiff, überwinden den Höhenunterschied zwischen Bootsrand und schwimmendem Bootssteg über eine kleine Treppe und streben auf das nächste Ziel zu,
Ein Fischer beim "Fischen" | ||
Literatur:
Links:
https://vietnamdiscovery.com/ha-long-bay/attractions/luon-cave/
https://www.halongbaytours.com/destinations/luon-cave.html
https://www.visithalongbay.com/caves/luon-cave-discover-one-smallest-caves-halong-bay.html
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