Franz Lindenmayr / Mensch und Höhle

Caves of Maghera - wo sich Land und Wasser treffen


Im Nordwesten Irlands liegt Donegal, weit, wild, einsam. Zumindest war das so, als wir zweimal durch Irland gefahren sind, einmal ohne und dann mit unseren Kindern.

Einer der eindrucksvollsten Plätze waren die Caves of Maghera für mich. Die meisten Reiseführer erwähnen sie nicht einmal, wenn überhaupt, dann heißt es da nur kurz: "MAGHERA CAVES, bei Ebbe zugängliche Höhlen in den Cliffs. Anfahrt beschildert, ca. 8 km: parallel zu einem tief eingeschnittenen Fjord mit kleinen Inselchen und locker bewaldeten Abhängen. Beindruckende Landschaft."

Das stimmt. Wer von Ardara da raus fährt, der fährt in die Einsamkeit. Kein Haus ist (vielleicht nur noch - war) da draußen mehr, nur noch die reine Natur. Nicht immer sind die Höhlen auch zugänglich. Man ist abhängig von Ebbe und Flut. Kommt man zu Flutzeiten hin, dann hat man keine Chance. Die Wellen des Meeres lecken bis in die innersten Winkel der großen Brandungshöhlen. Da sollte man nicht mehr drinnen sein, denn das könnte tödlich werden. Bei Ebbe zieht sich das Meer weit zurück. Eine riesige Sandfläche kommt zum Vorschein. Man kann bequem von Loch zu Loch wandern und schauen, was da drinnen zu sehen ist. Keine ist gleich. Jede hat ihre ganz eigenen Eigenschaften. Die Farben und Formen der Höhlungen sind ungewohnt. Seetang liegt herum. In den tiefsten Innenwölbungen sammelt sich der Zivilisationsmüll.

 

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